Screenwise Meter
Nach Facebook: Auch Google legt Schnüffel-App still und entschuldigt sich
Ein ereignisreicher Tag gestern: Ein Bericht des Technik-Portals Techcrunch deckt auf, dass Facebook seine Onavo-Anwendung (eine Schnüffel-VPN, die den kompletten Datenverkehr ihrer Nutzer auswertet) nach dem Ausschluss aus dem App Store an Apples Software-Kaufhaus vorbei verteilt hat.
Neu verpackt unter anderem Namen soll es das Netzwerk diesmal explizit auf Teenager und Heranwachsende abgesehen haben, um so schnell zu erkennen von welchen Mitbewerbern die jungen Leute angelockt werden und wo sich eine feindliche Übernahme bzw. der Nachbau konkurrierender Apps lohnen könnte.
Die Geschichte sorgt für Schlagzeilen und eine umgehende Reaktion Apples – in Cupertino ist man ohnehin froh, dass niemand mehr über den gravierenden FaceTime-Bug spricht. So entschied sich Apple noch im Tagesverlauf dazu, die Zertifikate, die Facebook für die Verteilung der App am App Store vorbei genutzt hat, ungültig zu machen. Das soziale Netzwerk selbst kündigt daraufhin an, die eigene „Forschungs-App“ sowieso nicht mehr weiter anbieten zu wollen. You can’t fire me, I quit!
…this was a mistake, and we apologize
Derweil haben die von dem Tumult angekratzten Reporter ein vergleichbares Angebot beim Suchmaschinen-Riesen Google ausgemacht. Auch dieser bot mit dem Screenwise Meter eine Schnüffel-App am App Store vorbei an, die den Datenverkehr ihrer Nutzer lückenlos auswertete.
Angesichts des starken Medieninteresses hat Google sein „Screenwise Meter“ jetzt unvermittelt abgestellt und einen „Fehler“ eingeräumt, der so nicht hätte vorkommen dürfen:
Die Screenwise Meter-App für iOS hätte nicht über Apples Developer-Enterprise-Programm verteilt werden sollen. Dies war ein Fehler und wir entschuldigen uns. Wir haben diese App auf iOS-Geräten deaktiviert. Diese App ist völlig freiwillig und war es schon immer. Wir haben unsere Anwender über die Art und Weise, wie wir ihre Daten in dieser App verwenden, informiert. […]