Nach Datenleck: VBB übt sich in Datensparsamkeit
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg stand Ende Dezember in der Kritik. Damals deckte die Berliner Morgenpost auf, dass die frisch eingeführte VBB-Fahrcard die Bewegungsprofile ihrer Nutzer sicherte. Problematisch: Die bereits installierten Ticket-Lesegeräte konnten die Bewegungsmuster der Fahrgäste problemlos auslesen.
Heidi Senska und Thomas Fülling reproduzierten das Verhalten damals im Selbstversuch:
Eine Stichprobe der Morgenpost mit einer Fahrcard hatte zuvor ergeben, dass man mithilfe der App auslesen kann, wann und wo der Besitzer der Karte in den Bus gestiegen ist. Nicht jeder Besitzer einer Fahrcard ist automatisch betroffen. Die Karte registriert die Informationen, wenn sie in einem Bus an ein kontaktloses Lesegerät gehalten wird.
Ein Fehler, den der VBB mit seiner offiziellen App tunlichst nicht wiederholen möchte. So konzentriert sich die jetzt ausgegebene Version 3.1.4 in erster Linie auf die Optimierung der Datensparsamkeit. Nur knapp drei Wochen nach der letzten Aktualisierung – ifun.de berichtete – verzichtet die universelle iOS-Applikation jetzt an mehreren Stellen auf die bislang standardmäßig aktive Lokalisierung.
In der Ansicht „Fahrplan“ erfolgt keine automatische Ortung des Startorts mehr. Beim Start der App wird nicht mehr neu geortet, sondern es werden von der vorherigen Benutzung Start, Ziel, Datum und Zeit übernommen. Und: Gekaufte Tickets lassen sich nun auch ohne Internetverbindung jederzeit aufrufen.