Mountain: Den Bergen beim Leben zusehen
Die heute veröffentlichte Universal-Applikation Mountain (AppStore-Link) ist irgendwo zwischen Bildschirmschoner, experimenteller Software, Kunst-Projekt, Gesellschaftskritik und Performance angesetzt – die Genre-Bezeichnung „Spiel“ verdient sich Mountain, trotz der Einordnung in die gleichnamige App Store Kategorie, jedoch nicht. Beim besten Willen.
Das 130MB große, vor wenigen Minuten im App Store aufgeschlagene Projekt kommt mit passiver Nutzer-Interaktion aus, die von Mountain auf die Ausrichtung der Kamera-Perspektive und die aktuelle Zoom-Stufe beschränkt wird.
Entworfen und umgesetzt vom Animation-Künstler David O’Reilly, ist Mountain die Verwandtschaft zu Alien Child – dem ebenfalls passiv-ruhigem Videospiel aus dem Hollywood-Streifen «HER» – deutlich anzusehen. Zwei visuelle Delikatessen aber substanzlose aus den Händen des selben Schöpfers.
Ob der gebotene Augen-Zucker die Investition der von Mountain veranschlagten 90 Cent zu rechtfertigen mag, müsst ihre selbst einschätzen. Gewiss, innerhalb der jetzt für iPhone und iPad veröffentlichten Applikation könnt ihr einem kleinen Berg mehr als zwei Tage am Stück bei seiner prozeduralen Entwicklung beiwohnen – die forcierte Entspannung könnte aber auch schnell anfangen zu langweilen.
Kurz: Wenn euch das eingebettete Video gefällt und ihr euch schon mal dabei ertappt habt, 2€ in einen Kunstautomaten zu werfen ohne die Frage nach dem „Warum“ beantworten zu können (hier könnten wir Geschichten erzählen…) dann könnt ihr mit dem Kauf der Mountains-App nichts falsch machen. Wenn ihr euch jedoch ausschließlich bespaßen lassen wollt und eher zu den Casual-Gamern zählt, deren Aufmerksamkeitsspanne bereits nach rund 40 Sekunden einen Themenwechsel fordert, dann geht bitte weiter. Hier gibt es nichts zu sehen
Mountains Feature-Beschreibung: NO controls. Automatic save. Audio on/off. Time moves forward. Things grow and things die. Nature expresses itself. 50 hours of gameplay.