80% würden, wissen aber nicht wie
Mobiles Bezahlen: Entwicklungsland Deutschland
Die Zahlen, die der Lobby-Verband Bitkom jetzt zum Thema „Smartphone statt Münzen“ vorgelegt hat, sprechen eine deutliche Sprache. In Sachen mobiler Bezahlung hängt die Bundesrepublik ihren europäischen Nachbarn (vor allem den Skandinaviern) noch deutlich hinterher.
Jeder Fünfte würde Kleinbeträge von Smartphone zu Smartphone übertragen – die Mehrheit kennt allerdings keinen Anbieter und sorgt sich zudem um die Sicherheit der Transaktionen.
- Jeder fünfte Bundesbürger (20 Prozent) hält es für interessant, künftig eine solche sogenannte Peer-to-Peer-Bezahllösung zu nutzen oder setzt sie bereits ein.
- Jeder Zweite (45 Prozent) gibt an, dass Peer-to-Peer-Zahlungen den Austausch von Kleinbeträgen mit Kollegen, Freunden oder der Familie erleichtern.
- Und jeder Dritte (37 Prozent) hält sie sogar für eine Alternative zum Bargeld.
- Allerdings geben 8 von 10 Bundesbürgern (80 Prozent) an, dass ihnen keine Anbieter von solchen Peer-to-Peer-Bezahlsystemen bekannt sind.
- Und 6 von 10 (64 Prozent) beklagen, dass ihnen das Vertrauen in die Sicherheit der Anwendung fehlt.
- Rund jeder achte Bundesbürger (13 Prozent) wünscht sich einen einfacheren Weg – und würde gerne in seinem normalen Messenger wie iMessage oder WhatsApp eine entsprechende Transaktion auslösen können.
Apple selbst hat seine Zahlmöglichkeiten für Kleinstbeträge, Apple Pay Cash, im Dezember 2017 präsentiert und könnte langfristig eine eigene Kreditkarte vorstellen.
Hierzulande haben nicht nur die Sparkassen haben mit Kwitt eine Funktion zum direkten Geldversand von Handy zu Handy in ihre iOS-App integriert, auch die Volksbank-App VR-Banking bietet ein entsprechendes Feature.
Bitkom-Präsident Achim Berg kommentiert:
Wer häufig eine Rechnung gemeinsam bezahlt und dann die Summe untereinander aufteilen will, der wird solche Peer-to-Peer-Bezahlapps schnell zu schätzen wissen. Auch wenn uns in Deutschland das Bargeld sicher noch etliche Jahre erhalten bleibt, das Smartphone wird immer mehr die Rolle der Geldbörse übernehmen. Wir erleben gerade, wie sich unsere Finanz- und Bankenlandschaft und damit auch das Bezahlverhalten der Bürger grundlegend verändern. Das Smartphone bietet verglichen mit anderen Zahlmöglichkeiten und gerade auch verglichen mit Bargeld ein Höchstmaß an Sicherheit. So lässt sich der Zugang zur App und zum Bezahlvorgang durch biometrische Merkmale wie Fingerabdruck oder Face-ID sichern und Missbrauch wirksam vermeiden.