Microsofts App Store-Strategie: Exklusivität, billigere Preise, Werbe-Unterstützung und mehr Qualität
Vergleicht man die in den App Store-Auslagen von Microsoft, Google und Apple angebotenen Applikationen, liegt Redmond mit seinen ~70.000 Apps weit abgeschlagen hinter Cupertino und dem Android-eigenen Play Store, die mit jeweils mehr als 500.000 Apps aufwarten können. Ein Umstand den Microsoft zukünftig mit einer aggressiven Marketing-Strategie angehen will.
10 Millionen US-Dollar Werbe-Budget sollen in den kommenden drei Jahren dabei helfen, die direkten Konkurrenten all jener Top-Apps zu bewerben, die ihr Angebot bislang noch nicht für Microsofts Plattform zur Verfügung stellen. Unter den 25 populärsten App-Angeboten für iOS und Android betrifft dies unter anderem die Radio-App Pandora, die virtuelle Visitenkarte „Bump“ und die Foto-Community „Instagram“. „Wenn ihr nicht kommt, dann machen wir eure Mitbewerber groß.“
Das vergleichsweise kleine Angebot des eigenen App Stores will Microsoft in der öffentlichen Wahrnehmung als Qualitäts-Plus branden. Der Windows Phone Store, dies geht aus von ZDnet veröffentlichten Strategie-Papieren Microsofts hervor, bietet nicht einfach weniger Auswahl, sondern verzichtet vor allem auf mehrere hunderttausend schlecht bewertete Low-Quality Anwendungen.
Doch Microsofts Strategen arbeiten nicht nur am Ruf des virtuellen Windows Phone-Kaufhauses, auch konkrete Probleme sollen noch im Laufe des Jahres angegangen werden. So stören unter anderem die momentan noch überdurchschnittlich teuren Verkaufspreise – diese sollen langfristig auf das Level der Konkurrenz sinken. Gerade in der Spiele-Kategorie hofft Redmond auf Parität mit dem iPhone.
Mehr Engagement soll auch in die Förderung exklusiver App-Titel gesteckt werden. Exklusive Anwendungen, am besten im Monatsrhythmus, sollen den Geräte-Verkauf ankurbeln und für eine „air of exclusivity“ sorgen. Wir stehen Microsofts „Push for Mainstream Pricing“ skeptisch gegenüber warten jedoch gespannt auf die ersten Ergebnisse der App-Offensive. Fakt ist: Viel zu verlieren hat Redmond im Smartphone-Sektor nicht mehr.