Wallet-App soll junge Leute locken
Kundenkarten-App Yunar: Deutsche Bank greift Stocard an
Mit der neuveröffentlichten iPhone-Applikation Yunar bewirbt sich die Deutsche Bank jetzt um den Platz des „Mobile Wallet“ auf den Smartphones kaufkräftiger Millennials und versucht auf ihrer poppig-überzeichneten Seite das Sammeln von Bonuspunkten als Lebensgefühl einer neuen Generation zu verkaufen.
Die kostenfreie Anwendung konkurriert mit dem iPhone-Platzhirschen Stocard und soll nach dem Start als Kundenkarten-App langfristig um weitere Bank- und Nichtbank-Dienstleistungen ausgebaut werden, die die Yunar-App „schrittweise zur virtuellen Geldbörse“ machen soll.
Yunar ist Teil des neuen Geschäftsbereichs „Digital Ventures“ im Privat- und Firmenkundengeschäft der Deutschen Bank. Dort sollen nach Angaben des Finanzhauses künftig die Angebote für neue Zielgruppen und Märkte gebündelt werden. Mit Yunar zielt die Deutsche Bank „auf besonders digital affine Kundengruppen, die klassische Banken heute nur noch schwer an sich binden können“.
Markus Pertlwieser, Digitalchef des Privat- und Firmenkundengeschäfts der Deutschen Bank und Leiter des Geschäftsbereichs Digital Ventures, kommentiert:
„Mit dieser App wird der Ausbau unseres Plattform-Angebots noch einmal deutlich Fahrt aufnehmen. Frische Ideen, die das Leben für Bankkunden leichter machen, werden künftig schneller Wirklichkeit werden – unabhängig davon, ob wir sie allein oder mit Partnern umsetzen.“
Wir übersetzen: Yunar lockt Anwender mit einer schicken Kundenkarten-Geldbörse, dient dem Kreditinstitut jedoch vor allem dazu, neue Mobil-Strategien am lebenden Objekt zu testen und einen Tummelplatz für neue Ideen zu haben, ehe diese (deutlich seriöser) Teil der offiziellen Firmenstrategie und Komponenten der erwachsenen Deutsche Bank Banking-App werden.
Zum Start können die Nutzer mit der Yunar-App auf dem Smartphone ihre Kundenkarten verwalten. Die App erlaubt den Nutzern, für bis zu 200 in Deutschland verbreitete Bonusprogramme Punkte zu sammeln, darunter Payback, DeutschlandCard, BahnBonus, Miles & More, Ikea, Douglas und Karstadt. Für einige der Programme können in der App vom Start weg auch die bereits gesammelten Treuepunkte angezeigt werden. Die eigentlichen Plastikkarten braucht der Nutzer dann nicht mehr.