Doppelte Anwendungen werden entfernt
Kopierte Apps: Apple schreitet nach Medienberichten ein
Auweia. Die hektische Apple-Reaktion hat uns direkt an diesen Videovortrag des ehemaligen App Store-Chefs Phillip Shoemaker erinnert. Dieser berichtete in seinem halbstündigen Talk über einen Passus aus den frühen Entwickler-Richtlinien des Unternehmens:
„[…] wir hatten damals einen spezifischen Satz in unseren Richtlinien, der in etwa so formuliert war: ‚Wendet euch bei Problemen nicht an die Medien – dies hilft nicht.‘ Rückblickend kann ich euch jedoch versichern: Dies hilft gewaltig.„
Doch zurück ins Jetzt: Apple scheint auf negative Schlagzeilen inzwischen sogar fast verzögerungsfrei zu reagieren. Was zuletzt bei der Geschichte über den Missbrauch von Unternehmens-Zertifikaten und der Story über heimliche Bildschirm-Aufzeichnungen beobachtet werden konnte, wird aktuell beim Fall doppelter App Store-Apps abermals ersichtlich.
Eine App Store-Unsitte, die der Franzose Romain Dillet erst gestern ins Rampenlicht der Apple-Community schob und damit wohl auch auf Apples Radar brachte.
Gleiche App, anderer Name
Am Beispiel mehrerer VoIP-Apps machte Dillet auf ein Geschäftsmodell aufmerksam, das im klaren Widerspruch zu Apples Entwickler-Richtlinien zu stehen scheint. Mehrere Anbieter bieten ihre Apps mit anderen Icons und anderen Namen, doppelt und dreifach im App Store an.
Diese Unternehmen haben nichts Illegales getan. Sie nutzten lediglich Apples mangelnden Überblick über die App Store-Regel aus. Die Veröffentlichung mehrerer Versionen derselben App ist eine hervorragende App Store-Optimierungsstrategie. Auf diese Weise können Sie andere Namen, andere Schlüsselwörter und verschiedene Kategorien auswählen. Die Wahrscheinlichkeit ist anschließend höher, dass potenzielle Kunden die App in den App Store-Suchergebnissen sehen.
Apple ist zwar in Bezug auf die App Store-Richtlinien in der Regel recht streng, hat jedoch einige davon nicht konsequent durchgesetzt. Und das ist unfair für App-Entwickler, die sich an die Regeln halten. Sie können nicht so effektiv mit Unternehmen konkurrieren, die wissen, dass sie einige Regeln ignorieren können.
Keine 24 Stunden nach Dillets Artikel auf techcrunch.com hat Apple nun damit begonnen die von Dillet aufgezählten Beispiele aus dem App Store zu entfernen. Anwendungen, die teils seit Jahren regelmäßig aktualisiert wurden und entsprechend immer wieder an Apples Eingangskontrolle vorbei mussten.