"fatale Blauäugigkeit"
Kinderärzte-Verband: Smartphone frühestens mit 11 Jahren
Dr. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat sich in der Neuen Osnabrücker Zeitung kritisch gegenüber dem zunehmenden Medienkonsum heranwachsender geäußert.
Dr. Thomas Fischbach | Bild: BVKJ
Fischbach, selbst aktiver Kinderarzt in Solingen, warnte Eltern eindringlich davor, die eigenen Kinder vor Smartphone und Tablet zu Parken und mahnt: „Medialen Dauerbeschuss macht das beste Hirn nicht mit“.
Die Empfehlung des Kinderärzte-Verbands: Grundsätzlich sollten Eltern ihren Kindern vor erreichen des 11. Lebensjahres gar kein Smartphone in die Hand drücken.
Wir beobachten mit Schrecken, dass die Kinder, die vor dem Smartphone oder Tablett hängen, immer jünger werden. Eltern bringen ihren Kindern nicht mehr bei, zu spielen oder sich sinnvoll zu beschäftigen, sondern parken den Nachwuchs vor den Geräten. Teilweise am Essenstisch! […] Grundsätzlich gilt: Kein Handy vor elf Jahren! Und es muss auch nicht gleich ein internetfähiges Handy sein.
Man kann auch ohne Internet telefonieren und erreichbar sein. Aber immer häufiger haben Sieben- oder Achtjährige ein Smartphone. Eltern sagen oft: Ja, das ist mein altes Gerät. Für das Kind ist das einfach ungesund. Es ist erschreckend, wie leichtsinnig Eltern mit Blick auf die Internetnutzung ihrer Kleinen sind. Das ist eine fatale Blauäugigkeit. Je länger man die Smartphone-Nutzung der Kinder rausschiebt, umso besser ist es für sie!