Vergiftetes Video-Portal
Kinder-Inhalte: YouTube erwägt komplette Auslagerung
YouTube ist kein sicherer Hafen für Kinder. Weder das Online-Portal, noch die eigens angebotene YouTube Kids-Applikation, die auf wenig verlässliche Filter-Algorithmen setzt, schützen Minderjährige hier vor gefährlichen Inhalten.
Eine Erkenntnis, die sich nach Monaten voll besorgniserregender Schlagzeilen (Stichwort: ElsaGate), nun auch bei den YouTube-Verantwortlichen eingestellt zu haben scheint.
Diese überlegen aktuell, alle auf Kinde abzielenden Videoinhalte in eine eigene App auszulagern, sich hier von der Autoplay-Funktion zu verabschieden und so dafür zu sorgen, dass keine Videos mehr empfohlen und betrachtet werden (können), die nicht explizit für Kinder bestimmt sind.
Die Pläne, über die das Wall Street Journal exklusiv und unter Berufung auf YouTube-Insider berichtet, scheinen die Reaktion der Google-Tochter auf laufende FTC-Untersuchungen zu sein.
Elsagate: Verstörende Videos für Kinder
Die US-Handelskommission prüft derzeit Anschuldigungen, die Google das massenhaften Tracking von jungen Nutzern (unter 13 Jahren) ohne Einverständnis der Erziehungsberechtigten vorwerfen.
Zudem fallen die Überlegungen in eine Zeit, in der YouTube in Mittelpunkt einer hitzigen öffentlichen Debatte, um eine sich ändernde Medienlandschaft steht:
Die internen Diskussionen sind eine Reaktion auf die Kritik innerhalb und außerhalb von YouTube, die dem Unternehemen vorwerfen völlig unvorbereitet von Hass- und Verschwörungsinhalten erwischt worden zu sein. YouTube habe versagt Inhalte zu prüfen die Kinder dargestellt bzw. für Kinder produziert wurden. Zusammengenommen haben die Vorfälle dazu beigetragen, interne Debatten in Bereiche zu lenken, die einst als tabu galten, so die mit den Diskussionen vertrauten Personen.
Sexualisierung von Kindern allgegenwärtig
Der YouTube-Kanal MattsWhatItIs legte bereits im Februar den Finger in die Wunde. In dem häufig zitierten Video „Youtube is Facilitating the Sexual Exploitation of Children, and it’s Being Monetized“ führt der Filmemacher vor Augen, wie allgegenwärtig Sexualisierung von Kindern auf der Videoplattform ist.