Cupertino auf dünnem Eis
Keine Spenden-Knöpfe mehr: Apple legt sich mit der China-Community an
Apple legt sich in China gerade mit einem Markt an, der Cupertino wegen des nachlassenden Interesses am iPhone ohnehin Kopfzerbrechen bereitet – was könnte also schiefgehen?
Wie das Wall Street Journal aktuell berichtet, hat Apples App Store-Team zahlreiche chinesische Entwickler dazu aufgefordert, die in den populären Messenger-Anwendungen omnipräsenten Spenden-Knöpfe zu entfernen. Auch die in China überaus beliebte WeChat-Applikation soll von dem Ultimatum betroffen sein.
Die Spendenknöpfe werden in China häufig dazu genutzt kleine Bar-Spenden an Video-Macher und Inhalte-Anbieter zu überweisen, nutzen dafür jedoch nicht die von Apple bereitgestellten Abrechnungsmechanismen (wie In-App-Käufe oder Apple Pay) sondern setzten häufig auf digitale Wallets, die vom Netzbetreiber oder Diensteanbieter bereitgestellt werden.
Last month, Apple told several Chinese social-networking apps, including the wildly popular messaging platform WeChat , to disable their “tip” functions to comply with App Store rules, according to executives at WeChat and other companies. That function allows users to send authors and other content creators tips, from a few yuan to hundreds, via transfers from mobile-wallet accounts.
Gerade in China – hier schrumpfte der Marktanteil Cupertinos von 16% (Q1/2015) auf 9% (Q1/2017) – begibt sich Apple damit auf dünnes Eis. Sollten die betroffenen App-Entwickler der Forderung Apples nicht nachkommen, müsste Cupertino die WeChat-Applikation konsequenterweise aus dem App Store entfernen, dürfte sich damit aber vor allem selbst schaden.
In China genießt WeChat einen deutlich höheren Stellenwert als das iOS-Betriebssystem oder gar die Hardware Apples. Wie Umfragen unter chinesischen Smartphone-Anwendern zeigen, würden diese eher das iPhone als den Zugriff auf WeChat aufgeben.