Kein Browser am Handgelenk: Die Apple Watch verzichtet auf Safari
Wenn ihr euch bereits mit offenen Augen durch die auf apple.com/watch abgelegten Sonderseiten zur Apple Watch geklickt haben solltet, dann erzählen wir euch nichts Neues: Die Armbanduhr aus Cupertino verzichtet komplett auf den mobilen Safari-Browser.
Die Nutzung mobiler Browser nimmt ab
Sicher eine nachvollziehbare Entscheidung. Selbst zur Anzeige mobiler Webseiten wäre auch das Display der großen Apple Watch deutlich zu klein. Dennoch: Mit dem Verzicht auf einen offenen Zugang ins Netz, eine unbeschriftete Tür zu beliebigen Orten, eine die keine iOS-Anwendungen voraussetzt, betritt Apple Neuland.
Sollte sich die Apple Watch langfristig durchsetzen und wirklich zu den Wegbereitern der so oft beschworenen „Post-Phone-World“ gehören, wird das Angebot kompatibler Apps demnächst im Pflichtenheft zahlreicher Online-Dienste, Behörden und Webseiten-Anbieter stehen, die sich bislang noch auf ihren responsiven Webseiten und E-Paper-Magazinen ausgeruht haben.
Nach Angaben der App Store-Analytiker von Flurry nahm die Browser-Nutzung bereits im vergangenen Jahr deutlich ab. Bei 100 Minuten aktiver Geräte-Nutzung hielt sich der durchschnittliche Smartphone-Anwender 2014 nur 14 Minuten lang im Browser auf, und widmete sich in den restlichen 86 Minuten seinen installierten Anwendungen. 2013 war der Browser noch 20 Minuten in Benutzung – nach dem Verkaufsstart der Apple Watch dürfte ein erneuter Rückgang zu verzeichnen sein.
Der Designer Paul Canetti hat die Werks-Applikationen der Apple Watch mit denen des iPhone verglichen und schreibt:
And yet the lack of reaction, or even acknowledgement, that there is no Safari on Apple Watch, leads me to believe that not only is Apple right to not include it, but we are actually ready to accept it: a wearable world with no web browsers.