Wird Apple vorsichtiger?
Jetzt auf Deutsch: Apples Akku-Entschuldigung zieht einen Schlussstrich
Mit der jetzt freigegebenen, deutsche Ausgabe des am 28. Dezember veröffentlichten Briefes „Eine Nachricht an unsere Kunden zu iPhone Batterien und Leistung“ setzt Apple nun auch hierzulande einen Schlussstrich unter das Thema iPhone-Bremse und animiert uns dazu, mit Cupertino gleichzuziehen.
Zwar muss sich erst noch zeigen, wie lange die Warteschlagen vor Apples Filialgeschäften werden und wie schnell Cupertino die anfangs wohl massive Nachfrage nach den nun günstig angebotenen Austausch-Akkus befriedigen kann, das Thema selbst hat Apple im Fahrwasser von Weihnachten und Neujahr (wir vermuten hier mehr Kalkül als Zufall) nun jedoch weitgehend abgeschlossen.
So miserabel Apple die initiale Kommunikation zur iPhone-Bremse gehandhabt hat, so nach vollziehbar sind letztlich die Eingriffe in das iPhone-Betriebssystem, mit denen Cupertino dafür sorgen wollte, dass auch Geräte mit angeschlagenen iPhone-Akkus einen ganzen Tag durchhalten, ohne as Gerät plötzlich abzuschalten.
Natürlich muss sich Apple auch weiterhin weiter fragen lassen, warum die Akkukapazität in den vergangenen Jahren nicht stetig weiter ausgebaut wurde, um dem jetzt zu beobachtenden Verhalten von älteren Geräten vorzubeugen. Zuletzt reduzierte Apple die Akkukapazität im Vergleich zu den Vorgängergenerationen sogar. Dünner statt ausdauernder – ein Motto das nicht nur über der Tür der MacBook-Abteilung Apples prangt, sondern offenbar auch einer der Leitsprüche unter den iPhone-Ingenieuren war.
Warum bot Apple die kostenlosen Akku-Tausch-Aktion vom Frühjahr nur für Besitzer des iPhone 6s und nicht auch für die ebenfalls betroffenen iPhone 6-Kunden an? Und warum rieten Apples Filial-Mitarbeiter irritierten Kunden mit einem langsamen Gerät erst zur Neuinstallation des Betriebssystems und anschließend zum Kauf eines aktuellen Gerätes, anstatt auf die iPhone-Bremse in iOS aufmerksam zu machen.
Fragen, die Apple zukünftig vorsichtiger arbeiten lassen werden.
Der Vertrauensverlust, der bei vielen Anwender bereits eingetreten ist und durch das Presse-Echo der letzten Tage noch befeuert wurde, will erst wieder ausgeglichen werden werden. Apples offener offenen Brief, der euch nun die erste ausgestreckte Hand anbietet, kann hier eingesehen werden.
Wir wissen, dass einige das Gefühl haben, Apple hätte sie im Stich gelassen. Dafür entschuldigen wir uns. […] Wir haben niemals – und würden niemals – irgendetwas tun, um die Lebensdauer eines Apple Produkts absichtlich zu verkürzen oder das Benutzererlebnis zu mindern, um Kunden so zum Kauf neuer Produkte zu bewegen.
Zum Nachlesen:
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