Schneller als die Inflation
Jenseits von Gut und Böse: Die Preisentwicklung von iPhone und Co.
Der Mac Mini ist 57% teurer geworden, der Apple Pencil 40%. Mit den diesjährigen Preisaufschlägen Apples haben wir uns bereits zur Genüge auseinandergesetzt. Eine Sichtweise: Technisch weit entwickelte Geräte wie das iPhone X werden nicht mehr im Zweijahrestakt ersetzt, sondern halten wahrscheinlich eher drei durch und dürfen auch entsprechend mehr kosten.
Smartphones halten inzwischen länger
Eine Andere: Im Angesicht sinkender Geräte-Absatzzahlen – schon zum nächsten Quartal will Apple die verkauften Stückzahlen nicht mehr bekanntgeben – dreht Apple an der Preisschraube und überbrückt so die Wartezeit, ehe das Wachstum der Services-Kategorie vollends explodiert.
Dass sich Apples Preise, selbst bei Berücksichtigung von Kaufkraft, Mitbewerbern und Inflation inzwischen jenseits von Gut und Böse angesiedelt haben, hat die Washington Post ermittelt.
Geoffrey A. Fowler und Andrew Van Dam schreiben dort:
[…] Um die Entwicklung in Perspektive zu rücken, haben die Preisveränderungen ausgewählter Apple-Produkte im Laufe der zurückliegenden Jahre in mehrere Graphen eingetragen. Anschließend verglichen wir diese mit anderen Marken und einigen proprietären Daten über die Smartphone-Kaufgewohnheiten amerikanischer Konsumenten […]
Das haben wir gelernt: Die Treue zu Apple wird teuer. Viele Apple-Produktpreise steigen schneller als die Inflation – sogar schneller als der Preis für verschreibungspflichtige Medikamente oder die Studiengebühren. Wenn Apple jedoch billigere Optionen für sein wichtigstes Produkt, das iPhone, anbietet, tendieren die Amerikaner dazu, die teurere Wahl zu treffen. Während Apple nicht allen Kunden mehr in Rechnung stellt, erhält das extrahiert das Unternehmen definitiv mehr Geld von den Kunden, die häufig upgraden.