iTunes neu gedacht: 16 Helfer statt ein träges Monster
Die beiden Designer Frank Rausch und Timm Kekeritz, Spezialisten für User Interface-Gestaltung, Interaction Design und Typographie, haben sich und ihre Studenten an der FH Potsdam mit einer Frage konfrontiert, die Apple seit Jahren vor sich her zu schieben scheint: Wie könnte die Zukunft von iTunes aussehen?
Apples Jukebox – darüber dürften sich fast alle Anwender, die täglich mit der für Windows und Mac erhältlichen All-In-One-Applikation konfrontiert werden, einig sein – trägt ihren augenzwinkernde Tagline „a bag of hurt“ zurecht.
Der träge Werkzeugkoffer dient schon lange nicht mehr zur einfachen Musik-Verwaltung, sondern kümmert sich inzwischen um so viele Aufgaben, dass nicht nur die Anzahl der Bedienelemente, Beschriftungen, Ansichten und Fenster sondern, parallel dazu, auch die Fehlermeldungen zunehmen.
iTunes macht alles. Die App synchronisiert angeschlossene iOS-Geräte und erstellt Backups von iPhone und iPad, bietet den Zugriff auf den App Store auf Apple Music und auf den iTunes Music Store, verwaltet Klingeltöne, gleicht Adressen ab, spielt Online-Radio-Sender, rippt CDs, gestaltet Cover, katalogisiert Hörbücher und sorgt sich um eure Podcasts-Abonnements.
Sync: Nur noch zur Geräte-Synchronisation
Tausend Funktionen, die nicht nur die Performance-Grenzen vieler Systeme ausreizen, sondern (vor allen den unbedarften Neueinsteigern) auch schwer zu vermitteln sind.
Wo also ansetzen? Wie könnte sich iTunes auffrischen, überarbeiten und fit für das Jahr 2016 machen lassen?
Eine Frage die die Studenten der FH Potsdam nicht einfach nur beantwortet, sondern mit Hilfe zahlreichen Mockups, UI-Entwürfe und kleiner Video-Animationen auf dieser Übersichtsseite auch entsprechend illustriert haben.
Unter den Augen von Rausch und Kekeritz haben die angehenden Interface-Designer das Apple-Ungetüm in 16 kleine Anwendungen zerlegt, die ganz spezifische Aufgaben erfüllen sollen. Statt weiter auf Apples bisherige Marschrichtung («In iTunes kann gerne alles reingeschmissen werden») zu setzen, orientieren sich die Entwürfe eher an der Unix-Philosophie, die die folgende Regel grob auf den Punkt bringt: „Mache nur eine Sache und mache sie gut.“
Die 16 Entwürfe der neuen, kleinen Helfer, die nicht allein mit Apples Jukebox konkurrieren, sondern nur im Verbund als iTunes-Alternative zu betrachten sind, haben wir im Anschluss gelistet. Die Links unter den Namen katapultieren euch zu den umfangreichen Konzept-Vorstellungen.
AppControl: Alle Apps. An einem Ort.
iTunes neu gedacht: Die 16 Helfer
- Albums – A redesign of iTunes allowing you to listen only to complete albums.
- AppControl – All your iOS Apps. Beautifully bundled and easily accessible.
- Apple Books – Apple Books gives the user a consistent experience for browsing and buying eBooks comfortably and easily.
- Apple Tags – With Apple Tags you can easily categorise your music and filter your library.
- Demand – Use Demand to explore your own personal media store like never before.
- Devices – An easy way to share files between the Mac and your iOS Devices.
- iGear – iGear enables management and synchronization of music libraries of iOS devices.
- iRadio – iRadio is worldwide radio culture, managed and played with few clicks alongside the stuff you do on your computer.
- Movie Time – Movie Time lets you quickly find and rent the latest movie releases.
- MusicFinder – MusicFinder lets users quickly enjoy their entire music collection via an easy-to-use interface.
- Podcasts – Podcasts for OS X has been tailored to the essence of watching, listening to and discovering your next favorite show.
- Push – Push simplifies the sync process between your iTunes library and your iOS devices.
- Shows – Shows helps you organize your favorite TV Shows and lets you plan your next viewing marathon.
- Simplay – Simplay is the simplest way to play your music.
- Sync – iOS sync and space management at a glance—without iTunes.
- Vision – Vision makes browsing, finding and watching your movies easier than ever before.