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Blick zurück: Ein halbes Jahr mit dem iPhone 5

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Ziemlich genau ein halbes Jahr ist das iPhone 5 nun auf Markt, ein guter Zeitpunkt für einen Zwischenbericht. Welche neuen Funktionen gefallen uns besonders gut, was könnte man besser machen?

Die augenscheinlichsten Änderungen im Vergleich zum Vorgängermodell waren zweifellos der größere Bildschirm und das deutlich dünnere Gehäuse. Ein Fünftel dünner und auch ein Fünftel leichter als das iPhone 4S, hat man in den ersten Stunden mit dem neuen Gerät nicht nur einmal Angst, es könne einem aus den Fingern gleiten. Nach kurzer Eingewöhnungszeit will man die neue Gehäuseform aber nicht mehr missen. Die 4er-iPhones erscheinen im Gewichtsvergleich dagegen wie kleine Briketts und die durch den verlängerten Bildschirm zugewonnenen vier App-Parkplätze sind schnell belegt.

Größerer Bildschirm, mehr Platz für Apps

Apple hat die Bildschirmbreite sinnigerweise nicht verändert, somit präsentieren sich alle Apps weiterhin unskaliert und exakt so, wie sich der Entwickler dies gedacht hat. Zudem ist das Gerät weiterhin ohne Einschränkung einhändig bedienbar. Okay, dies kann abhängig von der Daumenlänge im entferntesten Eck mal etwas wackelig werden, aber grundsätzlich muss die zweite Hand nicht zur Hilfe kommen. Dies ist insbesondere unterwegs oft ein sehr großer Vorteil.

Inzwischen machen ja auch die meisten Apps vom größeren Bildschirm des iPhone 5 Gebrauch. Die Anpassung erfolgt nicht automatisch, weil hier nicht einfach vergrößert wird, sondern die Verlängerung des Bildschirms einen tatsächlichen Zugewinn an Nutzfläche bringt. Was auf diesen rund 1,5cm geschieht, bestimmt der Entwickler der App. Auf Listen lassen sich mehr Einträge anzeigen, in Spielen wird das Gesichtsfeld größer und teils finden sogar neue Tasten und Bedienfelder auf dem zugewonnenen Raum Platz. Die Entwickler der Musik-App djay haben hier beispielsweise einen Pitch-Regler neu platziert.

An der Darstellungsqualität hat sich ansonsten nichts geändert, den hochauflösenden Retina-Bildschirm mit 326ppi kennen wir ja bereits vom Vorgängermodell.

Was wir beim iPod touch bereits seit Jahren kennen, hat Apple in der sechsten Generation nun auch beim iPhone übernommen: Der Ohrhörerausgang ist an die Geräteunterseite gewandert. Dieser Wechsel bringt den entscheidenden Vorteil, dass man das Gerät nun auch mit eingestecktem Ohrhörer so herum in die Tasche stecken kann, dass es beim Herausnehmen gleich richtig herum mit dem Kopf nach oben in der Hand liegt.

Lightning löst den Dockanschluss ab

Ebenfalls an der Geräteunterseite befindet sich der mit dem iPhone 5 neu eingeführte Lightning-Anschluss. Aus Sicht der Konstrukteure ist der Wechsel vom alten Dockanschluss zu einem kleineren, weniger Platz fressenderen Standard ohne Zweifel ein Fortschritt, ermöglicht die Platzersparnis doch das Design noch kompakterer Geräte. Für den Anwender kommt diese Umstellung allerdings nicht immer ganz gelegen.

Ärgerlich ist ohne Frage die Tatsache, dass man so gut wie das komplette alte Zubehör für den Dockanschluss nicht mehr ohne Adapter verwenden kann. Und auch die Standsicherheit der auf eines der neuen Lightning-Docks oder den Adapter gesteckten Geräte kommt nur entfernt an den durch den alten Anschluss gewährten Halt heran.

Anwender, die nun Apple-Geräte mit beiden Anschlusstypen zuhause haben, sehen sich durch den Wechsel zudem mit nervigem Kabelchaos konfrontiert bzw. müssen am Computer, im Auto und wo auch immer die Geräte noch geladen werden sollen stets zwei verschiedene Kabel parat haben. Aber das wird sich legen. Auf kurz oder lang sind wir Lightning so gewohnt wie den alten Dockanschluss und können uns endlich darüber freuen, dass es schnurzegal ist, wie herum wir den Stecker nun ins iPhone schieben.

Robuste Aluminiumrückseite und empfindliche Kanten

Die gläserne Rückseite wurde durch Aluminium ersetzt, dies ist sicher im Sinne der meisten Nutzer: Die Wahrscheinlichkeit, dass das iPhone beim Sturz mit dem Glas auf den Boden knallt, ist damit um die Hälfte reduziert.

Einen Bärendienst hat sich Apple allerdings mit der bei der schwarzen Geräteversion schwarz eingefärbten abgeschrägten Seitenkante erwiesen. Diese zeigte sich zumindest bei einem Teil der ersten Produktion als ausgesprochen kratzeranfällig. Inzwischen scheinen diese Mängel jedoch behoben. Beim weißen iPhone 5 zeigt sich die Kante in Alumiumsilber und geht derartigen Problemen somit ohnehin aus dem Weg.

Ihr wollt wissen, welche Variante nun besser ist? Keine. Die Wahl der Gerätefarbe sollte sich in jedem Fall am persönlichen Geschmack orientieren. Über den Daumen gepeilt lässt sich aber sicher sagen, dass das weiße Modell sich mehr in den Händen von Frauen wieder findet, Männer tendieren wohl eher zum dezenteren Schwarz.

Was hat sich im Geräteinneren getan?

Neues iPhone, neuer Prozessor. Die Wette darauf, dass eine neue iPhone-Generation auch mit einem neuen, schnelleren Prozessor ausgestattet ist, ist eine sichere Bank. Als Nutzer nimmt man diese Beschleunigung jedoch kaum wahr. Auch die Vorgängergeneration war bereits gut „motorisiert“ und ließ uns eigentlich nie groß warten. Somit mag sich die gesteigerte Prozessorleistung vielleicht ab und an bei rechenintensiven Aufgaben wie dem Editieren von Videos bemerkbar machen, eher packt Apple hier aber ein paar PS mehr unter die Haube, die vor allem Spieleentwickler in der Folge erst noch ausschöpfen können. Ein beeindruckendes Beispiel ist hier die Rennsimulation „Real Racing 3“, noch vor wenigen Jahren schien ein „Handyspiel“ mit derartiger Grafik von völlig unmöglich.

Ebenfalls aufgewertet (und dies war dringend nötig) wurde die Frontkamera. Apple hat sich hier von der miserablen VGA-Auflösung der Vorgängermodelle verabschiedet und eine 1,2 Megapixel-Kamera integriert, die auch Videoaufnahmen mit 720p HD-Qualität macht.

Die rückseitige Kamera heißt jetzt „iSight Kamera“, hat sich ansonsten verglichen mit dem Vorgängermodell jedoch nicht verändert. Hier lassen sich Fotos mit 8 Megapixeln Auflösung oder HD-Videos mit 1080p und 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnen.

Bei Videoaufnahmen mit dem iPhone 5 profitiert man enorm von dem neuen Seitenverhältnis des Bildschirms. Während beim Vorgängermodell im „Sucher“ entweder links und rechts Teile des Bildes abgeschnitten waren oder man oben und unten schwarze Balken in Kauf nehmen musste, passt das komplette Videobild jetzt perfekt auf das neue 16:9-Display.

LTE: Schnelleres Internet, aber nicht für alle

Von der mit dem iPhone 5 eingeführten LTE-Kompatibilität profitieren bislang eigentlich nur Stadtbewohner mit Telekom-Vertrag. Diese Einschränkung liegt an der Tatsache, dass das von Apple verbaute LTE-Modul nur eine Teil der für LTE genutzten Frequenzen unterstützt. Mitbewerber wie Vodafone oder O2 gucken derweil in die Röhre.

LTE ist gut, aber je nach Vertrag auch mit Vorsicht zu genießen. Die rasante Form der Datenübertragung macht sich sofern verfügbar deutlich bemerkbar und verdammt viel Spaß, dementsprechend schnell ist allerdings auch das im Vertrag enthaltene Datenvolumen dahin. Aber keine Frage, LTE ist die nächste Sprosse auf der Leiter der Mobilfunktechnik und somit inzwischen Quasi-Standard. Mit fortgeschrittener Verbreitung sollten auch die Nutzungspreise für mobilen Datenverkehr noch einmal deutlich attraktiver werden.

Fazit

Wie jedes neue iPhone ist auch das iPhone 5 das „schnellste und beste“, das Apple je entwickelt hat. Dementsprechend ist die Frage, welches Modell man nun kaufen solle, eigentlich überflüssig. Wer die freie Wahl hat, fährt mit dem aktuellen Modell immer besser, als mit der Vorgängergeneration. Ihr wollt das Gerät ja schließlich ein Weilchen nutzen, und das iPhone 5 ist da mit Blick auf die drei im Moment von Apple angebotenen iPhone-Modelle natürlich die beste Basis.

Kniffliger wird’s wenn ihr überlegt ob ihr Upgraden sollt oder nicht. Mit einem iPhone 4S müsstet ihr eigentlich noch locker bis zum nächsten Modellwechsel (vermutlich dann das 5S) durchhalten. Auch wenn der große Bildschirm sowie das reduzierte Gewicht sich bei jeder Benutzung bemerkbar machen, mit dem Vorgänger habt ihr ebenfalls ein robustes und weiterhin hervorragendes Gerät in der Hand.

Bei älteren iPhone-Modellen stellt sich die Frage nach dem Update dann eher nicht mehr. Wer von langen Ladezeiten genug hat und gerne mal mit Siri plaudern möchte, tut sich mit dem Upgrade aufs 5er sicherlich einen Gefallen. Denn bis zum nächsten Modellwechsel ist es ja wohl noch ein ganzes Weilchen hin, aktuell rechnen wir weiter damit, dass Apple die nächste Generation im Herbst vorstellt – mit einem iPhone 4 oder früher kann sich die Zeit bis dahin noch ganz schön ziehen.

Apple verkauft das iPhone 5 in den Farben schwarz und weiß mit jeweils 16, 32 oder 64 GB Speicher zu Preisen ab 679 Euro. Ergänzend werden weiterhin die Vorgängermodelle 4S und 4 zu Preisen ab 579 bzw. 399 Euro angeboten.

Vielen Dank an simyo für die Bereitstellung des für diesen Erfahrungsbericht verwendeten iPhone 5.

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22. Mrz 2013 um 15:40 Uhr von chris Fehler gefunden?


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