iOS 5: Apple verabschiedet sich vom Geräte-spezifischen Fingerabdruck für Jedermann
Jedes iOS-Gerät verfügt über eine 40 Stellen lange Zeichenkette mit der sich iPhone, iPad und iPod touch eindeutig identifizieren lassen. Die UDID – diese lässt sich unter anderem in iTunes einsehen – dient Entwicklern zur Verwaltung der eigenen Geräte-Farm und erlaubt die einfache Zuordnung bestimmter Devices. Vor allem Abo-Angebote die einen kostenlose 2-Wochen Test anbieten, lesen regelmäßig die UDID eures iPhones aus.
Ein Beispiel: Ihr zieht euch die neue Anwendung der „Zeitung am Sonntag“ aus dem App Store und startet diese im Anschluss das erste mal. Wenn euch die Applikation dann, ohne eine Registrierung vorauszusetzen, zum kostenlosen 2-Wochen Test begrüßt, haben die Entwickler im Hintergrund die UDID des iPhones ausgelesen und sich eine Notiz gemacht: Auf dem Gerät mit der UDID „7zd43tgs663069d“ darf unsere Zeitung jetzt 14 Tage gratis gelesen werden, dann fordern wir den Nutzer zur Zahlung auf.
Eine alltägliche App Store-Transaktion die auch bei In-App Käufen zum Einsatz kommt und die Unterscheidung verschiedener Endgeräte ermöglicht bzw. das einfache Wiederherstellen getätigter In-App Käufe sichert. Um den Zugriff auf die UDID zu ermöglichen, stellt Apple allen App-Entwicklern bislang einen einfachen Mechanismus zur Verfügung, der den Geräte-Fingerabdruck auf Zuruf an die Server der App-Anbieter sendet.
Eine Option, die Apple zukünftig nicht mehr anbieten wird. Abgesehen von den offensichtlichen Schwachstellen einer Geräte-spezifischen Kennziffer (verkauft ihr euer Gerät bei eBay, kann der iPhone-Zweibenutzer das bereits einmal in Anspruch genommene Test-Abo der „Zeitung am Sonntag“ nicht mehr abschließen), scheint es Apple vor allem um den Datenschutztechnischen Aspekt der UDID-Freigabe zu gehen. Vor allem Werbeanbieter setzen den Geräte-Schlüssel gezielt ein um Nutzer-Profile zu erstellen und Rückschlüsse auf App-Vorlieben und Kauf-Profile zu sichern.
Mit Veröffentlichung des iOS 5 im Herbst wird Apple die UDID-Abfrage als „Deprecated“ markieren. Eine System-Funktion die wohl noch eine Weile zur Verfügung stehen wird, offiziell aber nicht mehr unterstützt ist. Entwickler, so Apple, sollen sich in ihren Apps zukünftig eigene Kennnummern erstellen und diese unabhängig voneinander verwalten.