In der ARTE-App: „Töte zuerst!“
Das in der Kategorie „Beste Dokumentation“ für einen Oscar nominierte 90-Minuten Werk „Töte zuerst!„, lässt sich nach seiner gestrigen TV-Erstausstrahlung jetzt sieben Tage lang über die ARTE-App (AppStore-Link) abrufen und verdient sich, wie bereits Armadillo und Die Besatzer, ein Empfehlung.
Die Dokumentation spricht mit den fünf ehemaligen Leitern des israelischen Inlandsgeheimdienstes „Schin Bet“ und zieht, ruhig aber unglaublich mitreißend, eine Bilanz der Terrorismusbekämpfung, Spionageabwehr und Aufklärung staatsfeindlicher Aktivitäten seit dem Sechs-Tage-Krieg von 1967.
Vor dem Hintergrund der zentralen Rolle, die Israel beim weltweiten Kampf gegen den Terror spielt, geben die Bekenntnisse dieser „Gatekeeper“ zu denken und zwingen den Zuschauer sich zu fragen, mit welchen Mitteln dieser Kampf geführt werden soll, ob im Gazastreifen oder in Guantánamo, in Palästina oder Pakistan. Wie ein moralisches Gleichnis zeigen die Schilderungen der Schin-Bet-Offiziere, was passiert, wenn ein Volk oder eine Nation versucht, Gewalt mit Gewalt zu begegnen.
Unabhängig vom persönlichen Standpunkt zum Nahost-Konflikt ist „Töte zuerst!“ ein sehenswertes Stück Zeitgeschichte. Wer anschließend noch kann (und dass dürften nicht viele sein) nimmt die ebenfalls spannende Dokumentation „Die Welt nach Fukoshima“ noch mit:
Der Dokumentarfilmer Kenichi Watanabe stützte sich bei seinen Recherchen auf Untersuchungen vor Ort, auf Berichte der betroffenen Familien und der Anwohner, auf Interviews mit Politikern, Ärzten, Historikern, Soziologen und Schriftstellern. Sein Fazit ist niederschmetternd und veranlasst zu überaus alarmierenden Bedenken hinsichtlich der Erbschaft, die zukünftige Generationen werden antreten müssen.