ifun.de: Von Werbung beeinflusst
Kollege Chris hat es in den Kommentaren zur gestern vorgestellten iPad Air-Hülle „Yippee“ des Zubehör-Anbieters ESR auf den Punkt gebracht. Darauf angesprochen, ob wir Geld für den Eintrag über die 12-Euro-Hülle bekommen haben, reagierte der geschätzte HomeKit-Enthusiast des ifun.de-Teams mit zwei Sätzen:
Nein ich habe das auf eigene Kappe bei Amazon bestellt. Wir veröffentlichen weiterhin keine Beiträge gegen Bezahlung, auch wenn es manchmal so scheint, als seien wir die Letzten diesbezüglich. Anfragen gibt es nämlich mehr als genug.
Regelmäßige Leser kennen unsere Haltung zum Thema. Reklame findet bei uns nach wie vor nicht in den Beiträge, sondern nebendran in Bannerform statt. Eine altmodische Denke, aber eine auf die wir stolz sind.
Dennoch: Trotz der scharfen Trennung zwischen Reklame und Inhalten sind auch wir nicht davor gefeit, unsere Nachrichtenauswahl von Werbepartnern beeinflussen zu lassen. Ein Umstand, der uns heute erstmals aufgefallen ist und den wir kurz zu Papier bringen möchten.
Wir bleiben am besten im Konjunktiv und gehen das Thema hypothetisch an: Stellt euch vor, ihr setzt zur Finanzierung eurer Webseiten auf die Anzeige von Werbebanner, baut diese jedoch nicht in Eigenregie ein, sondern lasst die Anzeigen durch einen Dritten ausliefern, zählen und abrechnen.
Mit diesem Dritten, eurem Geschäftspartner, habt ihr eine Vereinbarung geschlossen, in der euch untersagt wird, seine Banner neben pornographischen Inhalten, gesetzwidrigen Texten und all jenen Artikeln zu positionieren, die gegen die Nutzungsvereinbarungen der hauseigenen Dienste verstoßen.
Soweit eigentlich kein Problem, oder?
Nehmen wir nun an, eurer Partner wäre nicht nur im Werbe-Business aktiv, sondern hätte auch eine eigene Suchmaschine und eine Videoplattform am Start. Wenn euch ein unabhängiger Entwickler jetzt über eine neue, komplett kostenlose Mac-Applikation informieren würde, mit deren Hilfe sich die kleinen und die großen Clips der Videoplattform eures Geschäftspartners mit wenigen Mausklicks direkt auf das eigene iPhone kopieren lassen könnten, spätestens dann solltet ihr ins Grübeln kommen.
Grundsätzlich spricht zwar nichts gegen den Einsatz des kostenlosen Mac-Werkzeuges zum Sichern ausgesuchter Web-Clips – andererseits könnte euch euer Werbepartner den Bericht neben seinen Bannern als Verstoß gegen die zuvor angesprochenen Richtlinien ankreiden.
Also, machen wir uns nichts vor: Werbung beeinflusst. Leider auch uns.
Und ja, ihr solltet unserem Twitter-Account @ifun folgen.