iAd macht dicht: Apple knipst die mobilen Werbe-Einblendungen aus
Eigentlich verfolgte Apples iAd-Abteilung hehre Ziele. Mit dem hauseigenen Reklame-Vermarkter war Cupertino 2010 angetreten, die bis dato fast ausschließlich von Google ausgelieferten Mobil-Anzeigen auf mehreren Ebenen zu reformieren.
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Die Banner sollten interaktiver werden und sich selbst anfühlen wie kleine Apps. Von der Weitergabe der Nutzerdaten wollte Apple weitgehend absehen. Finanzstarke Deals mit großen Unternehmen sollten für stetig bespielte Werbeplätze sorgen, die Hobby-Entwicklern eine einfache Strategie zur Monetarisierung kostenlos angebotener App Store-Downloads in die Hand drücken würden.
Wie gesagt: Hehre Ziele. Viel übrig geblieben ist davon jedoch nicht. Nachdem Apple bereits im Januar darüber informierte, die hauseigenen Werbeanstrengungen deutlich zurück zu schrauben, knipst Cupertino nun das Licht aus.
In einem E-Mail-Rundschreiben an die Entwickler-Community informiert der iPhone-Produzent heute über das endgültige Aus des Werbenetzwerkes „iAd App Network“ zum Ende des kommenden Monats:
As you may know, the iAd App Network and related advertising services will be discontinued on June 30, 2016. […] This email shall serve as written notice that Apple will exercise its option to terminate the Agreement, effective June 30, 2016, 11:59 pm PDT.
Noch ausstehende Zahlungen wird Apple bis zum 30. September unter den registrierten Entwicklern ausschütten. Die Klick-Statistiken sollen sich bis zum Jahresende einsehen lassen.
Apple selbst verweist in seinem Schreiben auf ein neues Support-Dokument zum Thema und erklärt unter der Überschrift „About the iAd App Network Shutdown“ welche Vorkehrungen betroffene Entwickler in ihren Apps treffen müssen.
Gänzlich wird sich Apple jedoch nicht aus dem Geschäft mit bezahlten Anzeigen zurückziehen: Zukünftig will das Unternehmen die Nachrichten-Einträge in der hierzulande noch immer nicht erhältlichen Apple News-Applikation mit Anzeigen versehen – auch die Einführung von bezahlten Such-Ergebnissen in der App Store-Suche ist im Gespräch.