Little Snitch für die Hosentasche
Guardian: Erste iPhone-Firewall will im Sommer starten
Langjährigen ifun.de-Lesern dürfte der Name Will Strafach ein Begriff sein. In den frühen Tagen des iPhones sorgte der Hacker für Fortschritte in der Jailbreak-Community, in den zurückliegenden Jahren hat Strafach mit seiner Security-Firma schwarze Schafe im App Store ausfindig gemacht.
Unter anderem deckte Strafach auf, dass Apple ausgewählten Drittanbieter-Anwendungen (etwa Uber) Sicherheits-Zugeständnisse machte und gestattete, die Standard-Einschränkungen iPhone-Betriebssystems zu umgehen. Zudem informierte der Programmierer die unwissende Community darüber, dass Wetter-Anwendungen wie AccuWeather die Standort-Daten ihrer Nutzer ungefragt und kontinuierlich an entfernte Server übermittelten.
Eine weit verbreitete Unsitte, die erst im Februar erneut für Schlagzeilen sorgte. Damals stellte das Wall Street Journal fest, dass zahlreiche Drittanbieter-Applikationen sensitive Gesundheitsdaten ungefragt an Facebooks Server senden.
Tracking-Übertragungen sollen unterbunden werden
Eben jener Will Strafach hat nun die baldige Verfügbarkeit der iPhone-Firewall Guardian bekanntgegeben.
Guardian soll am 14. Juni in den Markt starten und dann den ausgehenden Netzwerkverkehr des iPhones überwachen und Alarm schlagen, sobald installierte Apps ohne eure Befugnis nach Hause telefonieren. Ein Produktversprechen, dass an die Mac-Anwendung Little Snitch erinnert, jedoch noch einen Schritt weitergehen soll.
So soll Guardian aktiv auf Apps hinweisen, die versuchen Tracking-Daten übermitteln und blockiert entsprechende Netzwerkverbindungen selbstständig.
Ob Apple die Anwendung, die nach einer 30-tägigen Testphase 9,99 Euro pro Monat bzw. 99,99 Euro pro Jahr veranschlagen will, letztlich in den App Store aufnehmen wird, bleibt jedoch unklar. Andere Apps, die den Netzwerk-Verkehr des iPhones manipulierten, etwa der Werbeblocker AdGuard, wurden in der Vergangenheit aus dem App Store ausgeschlossen.