Für eine freie iPod-Datenbank: Klage gegen Drohgebärden
Bevor wir uns den aktuellen Entwicklungen des sich anzeichnenden Rechtsstreits (PDF) zwischen OdioWorks und Apple widmen, hier ein kurzer Ausschnitt aus unseren News vom September 2007:
„Der iPod speichert alle für den Betrieb benötigten Infos (Artist, Album, Titel, Dateiname, Verzeichnis, Playlisten ect.) in einer, von iTunes generierten, eigenen Datenbank. Alle alternativen Programme zur iPod-Synchronisation mussten sich ebenfalls um diese Datenbank kümmern. Denn: Ein iPod ohne Datenbank spiel keinen einzigen Song.
Nun jedoch – wir vereinfachen ein wenig, mehr Infos gibt es hier – hat sich die Datenbank verändert. Freie Tools kommen nicht mehr mit ihr zurecht und haben keine Möglichkeit, auch nur einen Track auf den iPod zu kopieren.
Ein Vorfall der normalerweise keinen Platz in unseren News gefunden hätte. Probleme mit neuen iPod-Generationen gab es immer – nach zwei Wochen liefen die meisten Tools dann wieder. Doch diesmal ist es anders, bzw. schlimmer. Das Format der Datenbank hat sich nicht nur geändert, alle bisherigen Infos deuten darauf hin, das die DB der neuen iPods verschlüsselt ist. Apple die freien Entwickler alternativer Sync-Tools also aktiv behindert.“
Grob zusammengefasst hat sich seitdem nicht viel geändert. Apple verschlüsselt die auf dem iPod und dem iPhone eingesetzten Datenbanken nach wie vor und ist zwischenzeitlich sogar anwaltlich gegen Versuche der Entwickler-Community vorgegangen, die Datenbank-Informationen zu entschlüsseln und in den zahlreichen iTunes-Alternativen wieder nutzbar zu machen.
Hier setzt die jetzt gegen Apple eingereichte Klage des Webseitenbetreibers OdioWorks ein. Auf dem von OdioWorks betriebenen Wiki hatten sich zahlreiche Nutzer mit dem Aufbau der von Apple verschlüsselten Datenbank auseinandergesetzt. Apple forderte die Einstellung der Diskusionsplattform, OdioWorks gab nach – und schlägt jetzt zurück.
Mit Hilfe der EFF (einer US-Amerikanische Bürgerrechts-Organisation die sich bereits hier gegen Apple in Stellung brachte) will man jetzt für das Recht der eigenen Nutzer auf freie Meinungsäußerung klagen und wirft Apple die unrechtmäßige Auslegung des DMCA vor.
AppleInsider schreibt:
„The organization and OdioWorks further charge that Apple has been outright dishonest from a technical standpoint. Where Apple insists that reverse engineering a certain slice of memory copying code equated to an attempt to break the FairPlay anti-piracy protection that, until April of this year, guarded a significant number of songs on the iTunes Store. That software only related to generating a hash value that Apple deliberately instituted in September 2007 as a protection measure that would prevent accessing iTunesDB, according to the lawsuit. It implies that Apple’s release of iPhone 2.0 firmware in July 2008 again revised the hash creation technique with an eye to breaking third-party support a second time.“