Fremde Chatverläufe: Nummernwechsel führt zu WhatsApp-Problemen
iPhone-Nutzer, die wegen einer Vertrags-Kündigung oder dem Wechsel ihres Moblfunkproviders eine neue Handy-Nummer zugeteilt bekommen, übertragen ihre WhatsApp-Nachrichten unter Umständen an Dritte.
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Wird eine Handynummer erneut vergeben, dies berichtet das Fernseh-Magazin Stern TV am Mittwochabend, kann diese während einer WhatsApp-Installation noch mit dem Vorbesitzer verknüpft sein.
Ein Umstand, der im schlechtesten Fall dazu führt, dass sowohl die vorhandenen Chat-Verläufe als auch die persönlichen Kontakte auf den Mobilgeräten des neuen Nummern-Besitzers angezeigt werden.
Zwar informiert der Hilfe-Bereich der offiziellen WhatsApp-Webseite unter der Überschrift „Warum gibt es meine Telefonnummer schon in WhatsApp?“ über die hauseigene Löschfrist, die recycelte Nummern nach 45 Tagen automatisch deaktivieren soll:
Um Verwirrung mit recycelten Nummern zu verhindern, beobachten wir die Aktivität. Wenn ein Account für 45 Tage inaktiv ist und dann auf einem anderen Gerät neu aktiviert wird, sehen wir das als Zeichen, dass die Nummer recycelt wurde. Zu diesem Zeitpunkt entfernen wir die alten Daten des an die Telefonnummer gebundenen Accounts, wie das Profilbild und den Status.
Stern TV zitiert jedoch mehrere Benutzer, bei denen die Wechsel-Automatik nicht gegriffen hat. Die neuen Inhaber ehemals registrierter WhatsApp-Nummer konnten so fremde Chats lesen und die Rufnummern all jener Personen einsehen, die zuvor zum Freundeskreis der vorangegangenen Nummer-Besitzer gehörten.
stern TV ist der Sache nachgegangen. Thomas Grothes neue Handynummer ist die alte von Karin Gehrmann. Seitdem er sich mit dieser Nummer bei WhatsApp angemeldet hatte, kann er plötzlich alte Chats und Nachrichten von ihr lesen. Er sieht auch die Telefonnummern ihrer Kontakte, wann diese zuletzt online waren und kann Profilfotos aufrufen. Karin Gehrmann ist entsetzt: „Ich finde das schockierend, weil ja auch Freunde von mir betroffen sind, ihre Profilfotos auf einem wildfremden Handy. Oder auch das Gruppenprofilfoto von meinem Sohn!“ Zum Glück waren es bei Karin Gehrmann unverfängliche Bilder und Nachrichten, die sie mit ihren Kontakten ausgetauscht hatte – und die Thomas Grothe jetzt lesen kann.