Apple zieht Konsequenzen
Falsche Bewertungen: ProCam schummelt, Dash fliegt raus
Im Rahmen der seit Mitte September laufenden App Store-Reinigung geht Apple offenbar auch rigoros gegen Bewertungs-Tricksereien im seinem mobilen Software-Kaufhaus vor. Mit der Entwickler-Applikation Dash – ein Nachschlagewerk, das API-Dokumentationen bereitstellt – beklagt die Community nun das erste prominente Opfer.
Klare Richtlinien für Bewertungen
Vorneweg muss angemerkt werden: Im Gegensatz zum neuen 50-Zeichen-Limit für App-Namen und dem konsequente Vorgehen gegen Anwendungen, die lange nicht mehr aktualisiert wurden, sind Apples Vorgaben für Nutzerbewertungen keinesfalls neu.
Schon seit Jahren macht Cupertino in den Entwickler-Richtlinien darauf aufmerksam, dass iOS-Anwendungen ihre Nutzer nicht zur Bewertung „zwingen“ dürfen um zusätzliche Inhalte freizuschalten; noch eine Review voraussetzen sollten, um anstandslos zu funktionieren.
In den „App Store Review Guidelines“ heißt es dazu:
Apps must not force users to rate the app, review the app, download other apps, or other similar actions in order to access functionality, content, or use of the app.
Apps should allow a user to get what they’ve paid for without performing additional tasks, such as posting on social media, uploading contacts, checking in to the app a certain number of times, etc. Apps should not force users to rate the app, review the app, download other apps, or take other similar actions in order to access functionality, content, or use of the app.
Dash-Entwickler soll geschummelt haben
Im Fall des Dash-Entwicklers hat Apple die Anwendung kurzerhand aus dem App Store entfernt und den Macher nur darüber informiert, dass man Anhaltspunkte für einen Bewertungsbetrug festgestellt habe. Apple Entscheidung in der Sache sei endgültig und nicht anfechtbar.
100 5-Stern-Bewertungen kosten $899
Leider informiert Cupertino nicht darüber, ob es um gekaufte Bewertungen – ifun.de berichtete im Herbst 2014 über den Schwarzmarkt für bezahlte Rezensionen – oder Bewertungs-Tricksereien innerhalb der App ging. Der Dash-Entwickler Kapeli streitet die Vorwürfe in seinem Blog ab.
ProCam schummelt
Wer sich ein Bild aktueller Bewertungs-Tricksereien machen möchte, kann einen Blick in die Foto-Applikation ProCam werfen. Die in den Einstellungen angebotene Farbauswahl wird von der iPhone-App nur dann freigegeben, wenn ihr dem eingeblendeten Bewertungs-Hinweis folgt und die Rezensions-Seite im App Store aufruft.
Zwar muss letztlich keine Bewertung zur Nutzung der Funktion abgegeben werden, unbedarften Anwendern wird dies jedoch nicht bzw. zu spät auffallen. Der Text der Macher suggeriert jedenfalls genau dies.