Ein App Store ist kein Erdbeerjogurt: Stiftung Warentest testet mobile Software-Shops
Seit die Stiftung Warentest das iPad unter anderem wegen fehlender USB-Anschlussmöglichkeiten kritisierte, stehen wie dem sonst so kompetenten Verbraucher-Blatt etwas kritisch gegenüber. Keine Frage: Auf der Suche nach dem besten Erdbeerjogurt dürfte die Verbraucherschutzorganisation nach wie vor die beste Anlaufstelle sein, bei neuen Medien, neuer Technik und Produkten aus der Post-PC Ära scheinen die Berliner ihre Messlatten jedoch nur schleppend an den noch jungen Markt anzupassen. Apples Verzicht auf ein optisches Laufwerk im Macbook Air sehen wir beispielsweise als Feature.
Mehr Platz für den Akku, weniger Gewicht. Ein Punktabzug für den fehlenden DVD-Schlitz im nächsten Netbook-Test der Stiftung scheint jedoch bereits ausgemacht.
So greift die mit Steuermitteln geförderte Stiftung auch bei ihrem jetzt per Pressemitteilung (Stichwort: Auflagen-Zugpferd) angekündigtem App-Store Test ein wenig daneben. Im Test untersucht die Stiftung Warentest neben einer Handvoll kleiner Konkurrenten die App-Stores der sechs großen OS-Anbieter: Apple, Blackberry RIM, Google, Microsoft, Nokia und Samsung. Das vorläufige Fazit:
Lediglich der Windows Phone Marketplace von Microsoft und der Android Market von Google erzielten ein „Befriedigend“. Apples App Store ist nur „ausreichend“, weil er wegen deutlicher Mängel im Kleingedruckten, in den allgemeinen Geschäftsbedingungen, abgewertet wurde. Am schlechtesten schnitten die App-Stores Blackberry App World, Nokias Ovi Store und der Opera Mobile Store. An die mittlerweile üblichen Qualitätsstandards deutschsprachiger Seiten von Internethändlern kommen die App-Stores bei weitem nicht heran. Teilweise sind die Produktinformationen auf den Webseiten äußerst dürftig, oft nur in Englisch verfasst oder via Übersetzungsprogramm in hanebüchenes Deutsch übertragen.
Inwiefern die schlechten Übersetzungen Internationaler AppStore-Anbieter jedoch Rückschlüsse auf die Qualität der Infrastruktur von Apples bzw. Microsofts Software-Kaufhäusern zulassen, muss man uns erst noch erklären. Die Inhalte mehrerer hunderttausend Beschreibungstexte kann auch ein gut besetztes App Store Team zur Qualitätskontrolle nicht redigieren. Auch die Kritik an den Bezahl-Optionen leuchtet nicht hundertprozentig ein.
Einige App-Stores verlangen von den Kunden, persönliche Kreditkarteninformationen zu hinterlegen – selbst für Kleinstbeträge.
Aber wollen nicht auch Kleinstbeträge bezahlt werden? Die detaillierten Ergebnisse des Tests gibt es in der August-Ausgabe der Zeitschrift „test“ oder auf dem Portal des Magazins als Kauf-PDF für 2,50€. Bezahlen lässt sich hier per Kreditkarte, PayPal, Handy oder ClickandBuy.