Ehemaliger Apple Maps-Chef: „Was ist mit Googles Karten passiert?“
Justin O’Beirne, ehemaliger Leiter der Karten-Abteilung Apples, hat ein kritisch-aufmerksames Essay über das Konkurrenz-Produkt Google Maps verfasst und stellt sich die folgende Frage: What Happened to Google Maps?
Googles Karten verzichten auf Beschriftungen
Die spannende Bestandsaufnahme startet mit einer Handvoll Bildschirmfotos, die O’Beirne vor sechs Jahren anfertigte um diese in einem Eintrag von April 2010 zu nutzen. So hat O’Beirne die alten Bildschirmfotos mit der aktuellen Kartendarstellung auf Google Maps verglichen und stellt fest, dass Googles Karten im Laufe der Jahre einen gehörigen Detailverlust erlitten haben.
Im direkten Vergleich zeigen die aktuellen Karten (bei gleicher Zoomstufe) zum Beispiel deutlich weniger Orts-Kennzeichnungen. Während Google in 2010 rund um New York noch 46 Städte verzeichnete, tauchen momentan nur noch 8 Ortschaften in den digitalen Karten des Suchmaschinen-Riesen auf. Ein Rückgang um immerhin 83%.
Gleichzeitig hat die Anzahl der eingeblendeten Straßen zugenommen – anders als noch 2010 verbinden diese jedoch nicht mehr zwei eingezeichnete Ort, sondern verzichten häufig auf jegliche Beschriftung.
2016: Deutlich weniger Städte in Googles Karten
O’Beirnes Arbeitsthese: Google hat die eingeblendeten Informationen reduziert, um die Lesbarkeit auf mobilen Geräten zu verbessern – die zusätzlich eingezeichneten Straßen, scheinen vor allem kosmetischer Natur zu sein und gleichen die reduzierte Informationsdichte durch ein Plus an Linien und Farben aus:
I wonder what drove these changes? One thing’s for sure: today’s maps look unbalanced. There’s too many roads and not enough cities. […] I suspect that Google Maps’s city reduction was an optimization for reading the maps on mobile devices, and that the new roads were added to make the maps look less (once the cities were removed). After all, a map with fewer labels is a map that’s faster to read.