Betrügerische Kopien im Fokus
Durchgeputzt: Apple hat Hundertausende Apps aus dem App Store entfernt
Apple greift im App Store härter durch. In den letzten zwölf Monaten hat das Unternehmen einem Bericht des Onlinemagazins TechCrunch zufolge mehrere Hunderttausend Apps entfernt, die gegen die Richtlinien für Entwickler verstoßen haben. Besonders im Fokus waren bei der Aufräumaktion offenbar Anwendungen, die sich als Kopien anderer Apps oder auf andere Weise unseriös erwiesen. Darüber hinaus fielen der Aktion Apps, die nicht für 64-Bit-Prozessoren optimiert waren sowie verwaiste Anwendungen, die lange Zeit keine Downloads mehr verzeichneten, zum Opfer.
Eine besondere Rolle bei Entscheidung, ob eine App aus dem Store fliegt, spielt offenbar der in den Entwicklerrichtlinien verzeichnete Paragraf 4.2.6. Dort heißt es, dass Anwendungen, die mithilfe von kommerziellen Vorlagen oder automatisierten Tools erstellt wurden, vom App-Store-Team abgelehnt werden.
Apple wollte diese recht allgemein gehaltene Passage bislang nicht näher definieren, den Recherchen von TechCrunch zufolge geht es Apple jedoch nicht darum, Hilfswerkzeuge für die App-Erstellung generell zu kriminalisieren. So sollen Anwendungen, die sinnvoll und auf ihre Weise einzigartig sind, weiterhin im App Store verbleiben. Die Regel wird eher gezielt als Begründung eingesetzt, gegen schnell kopierte und teils offen gegen das Urheberrecht anderer Entwickler verstoßende Apps vorzugehen. Als Beispiel hierfür werden die unzähligen und meist nutzlosen Kopien erfolgreicher Anwendungen genannt, die sich im Titel oft nur minimal von den Originalen unterscheiden und in betrügerischer Absicht Käufer suchen.