„Dann schicken sie uns einfach ihren Pass“: Von den Problemen deutscher iBooks-Autoren
Um als engagierte Privat-Autor im iTunes Store mitspielen zu können, braucht es weit mehr als nur eine Kopie der kostenlosen iBooks Author Applikation. Zwar lassen sich Gratis-Titel mit wenigen Klicks veröffentlichen, wer mit seinen Werken aber auch Geld verdienen möchte, darf sich kurz nach der Entscheidung selbst und nicht über einen zwischengeschalteten Verlag zu veröffentlichen, vor fast unüberwindbaren, bürokratischen Hürden einfinden.
Der Buchautor Dirk Kunde, bei Amazon unter anderem mit dem kleinen Nachschlagewerk „111 Tricks für iPhone und iPad“ vertreten, kann ein Lied von der Unmöglichkeit singen, die eigenen Titel im iTunes Store zu platzieren und hat seine Erfahrungen jetzt hier zusammengefasst.
Eine der größten Hürden: Zur Anmeldung im iTunes Store benötigt man ein gültige US-Steuernummer.
Dabei ist es unerheblich, dass der Autor weder in den USA lebt noch das Buch in den USA verkaufen will. Es geht um den Sitz des Verkäufers, in diesem Fall Apple. Liegt keine Steuernummer vor, wird die amerikanische Umsatzsteuer einbehalten. Nun könnte man sagen: egal, dann ist das eben so. Aber Apple lässt eine Autorenanmeldung bei iTunes Connect nicht ohne US-Steuernummer zu.
Doch auch nach der akribischen Anfertigung aller benötigten Dokumente – u.a. mehrsprachige Abschriften der Geburtsurkunde, dem Formular W-7 und beglaubigten Personalausweiskopien – fährt sich Kunde eine Absage der texanischen Steuerbehörde ein.
Alles zusammen geht am 20. November 2012 per Post auf die Reise nach Austin in Texas. […] Nach einem Dutzend Anläufen habe ich Glück und eine Mitarbeiterin ist an der Strippe. Sie erklärt mich nüchtern und trocken, dass meine beigebrachten Unterlagen nicht für einen Identitätsnachweis akzeptiert werden. Ist so – ohne weitere Begründung. Eine Apostille ist nicht mehr gut genug. Die Alternative: Ich solle meinen gültigen Reisepass eintüten und per Post nach Austin schicken. Den bekomme ich danach zurückgeschickt. Geht´s noch?