Erste Datenlieferung bereits erfolgt
Coronavirus: Telekom übergibt Handy-Bewegungsdaten an das RKI
Bei seinem Kampf gegen das Coronavirus wird sich das Robert-Koch-Institut (RKI) fortan auf Handy-Bewegungsdaten stützen können, die von der Deutschen Telekom bereitgestellt werden.
Dies berichtet der Tagesspiegel-Fachdienst „Background“ und merkt an, dass die den Forschern zur Verfügung gestellten Nutzerdaten ausschließlich in anonymisierter Form übergeben wurden.
Telekom und RKI erhoffen sich von der Datenauswertung einen besseren Überblick auf die Verbreitungswege des Virus zu erhalten.
Die Deutsche Telekom will das Robert-Koch-Institut bei der Eindämmung der Coronavirus-Pandemie unterstützen. Zu diesem Zweck hat der Mobilfunkanbieter der Bundesbehörde offenbar bereits einen Teil seiner Kundendaten in anonymisierter Form übergeben – entsprechende Pläne kündigte eine Telekom-Sprecherin gestern gegenüber Tagesspiegel Background an. Eine erste Datenlieferung mit einem Umfang von fünf Gigabyte sollte bereits am Dienstagabend übergeben werden. Eine weitere Lieferung könnte in der kommenden Woche folgen.
Der Datenweitergabe können Telekom-Kunden grundsätzlich widersprechen – ifun.de berichtete.
Ähnliche Kooperation in Österreich
Ähnliche Kooperationen laufen auch bei unseren Europäischen Nachbarn. In Österreich etwa hatte der Netzbetreiber A1 seinerseits Nutzerdaten an die Regierung weitergegeben. Erste Erkenntnis hier: Seit dem in Kraft treten der Auflagen zum sozialen Abstandhalten haben sich die Bewegungsradien der Bürger im Schnitt halbiert.
In Österreich sorgte die Weitergabe allerdings für harsche Kritik der Opposition. Nach Angaben des Standards sprach die SPÖ von einem „massiven Grundrechtseingriff“, die FPÖ warnte davor, auf Bürger- und Freiheitsrechte zu vergessen.