Spracherkennung teils kontraproduktiv
Autokorrektur unter iOS 13: Fehlende Umlaute sind ein „Feature“
Die Beschwerden über die Autokorrektur von iOS 13 reißen auch nach mittlerweile vier Updates nicht ab. Offenbar ist einem Großteil der Anwender nicht bewusst, dass viele der von ihnen wahrgenommenen „Fehler“ mit einer generellen Umstellung der Funktion zusammenhängen und somit quasi erwünscht sind.
Insbesondere mit Blick auf die Verwendung von Umlauten scheint iOS 13 auf den ersten Blick schlechter als sein Vorgänger zu korrigieren. Doch wenn aus einem geschriebenen „fur“ nicht mehr automatisch „für“ wird, so liegt der Grund wohl darin, dass die Autokorrektur in iOS 13 nun mehrere Sprachen berücksichtigt. Zuvor hat sich die Funktion stets an der als aktuelle Tastatursprache ausgewählten Sprache orientiert, jetzt zieht das System in Betracht, dass ihr auch englische Begriffe in eure Texte einstreut und beispielsweise mit „fur“ das englische Wort für Pelz verwendet habt.
Wenngleich sich diese Neuerung sich für einen Teil der iOS-Nutzer als durchaus positiv erweisen könnte, so darf man es als unglückliche Entscheidung Apples bewerten, dass dem Anwender die Kontrolle über diese Funktion verwehrt wird und es keine Möglichkeit gibt, diese zu deaktivieren.
Besonders betroffen sind Nutzer, die auf ihrem iPhone die QWERTZ-Tastatur ohne Umlaute verwenden, weil die Tasten damit etwas größer sind. Um die Umlaute nun manuell zu schreiben, muss zeitraubend entweder das Aufklappmenü (Finger auf Taste legen) verwendet oder die mit Umlauten ausgestattete Tastaturvariante „Deutsch“ aktividert werden.
Einen allerdings etwas aufwändigen Workaround schlägt ifun-Leser Martin vor. Er macht sich die iOS-Funktion „Textersetzung“ zunutze, um ein kleines „Korrekturwörterbuch“ zu pflegen und gibt dort beispielsweise an, dass die Eingabe „fur“ stets durch „für“ ersetzt werden soll. Das mag für ein oder zwei regelmäßige Fälle praktisch sein, als langfristige und umfassende Lösung scheint dergleichen aber eher ungeeignet.