Ausprobiert: Synology Router RT1900ac mit iPhone-App
Mit dem RT1900ac bieten die NAS-Experten von Synology jetzt ihren ersten WLAN-Router auf dem deutschen Markt an. ifun.de konnte sich den im Juli vorgestellten Hochgeschwindigkeits-Router bereits genauer ansehen und hat das 155€ teure Modell in den vergangenen Tagen getestet.
Im Anschluss haben wir unseren ersten Eindruck des Fritzbox-Konkurrenten notiert und nehmen euch mit auf einen Abstecher in das neue Router-Betriebssystem SRM.
Software
Synology hat seinen neuen Netzwerk-Manager mit einer System-Oberfläche ausgestattet, die nicht nur optisch an den Disk Station Manager (DSM) erinnert, der auf den Netzwerkspeichern des Anbieters zum Einsatz kommt, sondern auch einen Schwung voll identischer Funktionen anbietet.
So bietet die Desktop-ähnliche Oberfläche unter anderem einen Paket-Manager an, mit dessen Hilfe der Router mit neuen Softwarepaketen bestückt werden kann. Aktuell stehen hier ein VPN-Server, ein RADIUS-Authentifizierungsserver, ein DNS-Server, ein Medien-Server und die Download-Zentrale Downloadstation zur Installation bereit.
Im Video: Ein kurzer Blick auf die SRM-Oberfläche
Ein Quality of Service-Modul ermöglicht die Überwachung und die Kontrolle der Bandbreitennutzung auf Ebene der Geräte sowie der darauf verwendeten Anwendungen. Besorgte Eltern können neben den DNS-basierte Web-Filtern auch von einer integrierten Kindersicherung Gebrauch machen, die zahlreiche, für Kinder ungeeignete Webseiten im Heimnetz deaktiviert.
Für iOS-Anwender hat Synology das vorher schon beträchtliche Lineup an iPhone-Applikationen um den neuen Router-Kompagnon „DS Router“ erweitert, der es ermöglicht den Datendurchsatz des RT1900ac zu kontrollieren und bei Bedarf anzupassen.
Die iPhone-App
Hardware
Der RT1900ac ist mit drei einstellbaren Langstrecken-Antennen ausgestattet, die das 802.11ac-Funknetz mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 1900Mbps versorgen – die WLAN-Netze, der RT1900ac funkt mit 2,4GHz und 5GHz, lassen sich dabei sowohl in der Software als auch über einen gesonderten Hardware-Button de- bzw. aktivieren. Auf der Rückseite des Routers warten vier Gigabit-Ethernet-Ports auf eure Netzwerkgeräte, angetrieben wird der Synology Router von einem 1,0 GHz Dual-Core-Prozessor.
Wer den Router als schlanken Netzwerkspeicher nutzen möchte kann das SD-Karten-Steckfach oder den integrierten USB 3.0-Port nutzen – dieser versteht sich übrigens auch auf die Unterstützung von 3G/4G USB-Modems.
Unser Eindruck
Mit seinem Verkaufspreis von 155€ (Amazon-Link) liegt der Synology-Router zwar auf bzw. nur leicht unter Fritzbox-Niveau, verzichtet aber auf die Verwaltung von IP-Telefonen. Die Benutzeroberfläche ist hervorragend gestaltet und einfach zu verstehen, sollte im Alltagseinsatz aber ein Ort sein, an dem man sich eher selten aufhält – und für die Basiskonfiguration braucht es eigentlich keine Hochglanz-Oberfläche. Für wen ist der Router also gedacht?
Synology liefert mit dem RT1900ac einen Router für alle Heimnetz-Anwender ab, die ein stabiles Netz mit einer einfacher Dateiablage und kleinen Zusatz-Paketen kombinieren, dafür aber nicht gleich eine der NAS-Stationen des Hersteller einsetzen wollen. Wer Spaß an der (noch überschaubaren) Paket-Auswahl Synologys hat, wird über kurz oder lang wohl ohnehin auf die deutlich umfangreicheren Netzwerkspeicher ausweichen.
Persönlich würden wir wohl noch immer zur Fritzbox greifen und den Syno-Router eher für Wartezimmer, kleine Kaffees oder Bürogemeinschaften empfehlen. Hier machen Dateiablage, Ordnerverwaltung, die Download-Station und das QoS-Management deutlich mehr Sinn als in den eigenen vier Wänden.
Ansonsten geben wir dem Produkt die volle Punktzahl. Synology ist für seine Verlässlichkeit bekannt, die Hardware solide verarbeitet, das Router-Betriebssystem nicht nur einfach zu aktualisieren, sondern auch deutlich umfangreicher als viele Konkurrenten. Ein schönes Produkt.