Ärger im AppStore: 50.000 unterschreiben Petition gegen Anti-Schwulen App
Hierzulande würde man die christlich-amerikanische Vereinigung „Exodus International“ wahrscheinlich gar nicht erst ernst nehmen, in den USA hat die homophobe Gruppe, deren Motto sich grob mit „Frei von Homosexualität durch die Kraft von Jesus“ übersetzen lässt, jedoch mehrere tausend Anhänger, ein Millionen-schweres Budget und das Zeug für einen handfesten Skandal im AppStore zu sorgen.
„Exodus International“ (hier der deutsche Wiki-Artikel zur Gruppe) ist seit vier Tagen in Apples Software-Kaufhaus vertreten und bietet dort nun eine kostenlose Applikation an, die zwar wenig Inhalte liefert, dafür jedoch erneute Vorwürfe an Apples Prüf-Prozess laut werden lässt.
Starten wir mit dem im AppStore hinterlegten Beschreibungstext:
Mit über 35 Jahren Engagement und Erfahrung in der geistlichen Betreuung, ermutigt und lehrt Exodus mit dem Leib Jesu Christi mit Gnade und Wahrheit das Problem der Homosexualität anzugehen.
Sinnleere Floskeln, mit denen „Exodus International“ das selbstgesetzte Ziel bewirbt, homosexuelle Männer zum „richtigen Weg“ zu bekehren und eine Zielsetzung die Apples Eingangskontrolle mit einer Alterskennzeichnung von 4+ bewertet und in den AppStore aufgenommen hat.
Hier regt sich der Widerstand. Apple, so die Forderung die unter anderem auf dem Portal Change.org laut geworden ist, sollte seinen Anspruch, den Download von diskriminierenden und entwürdigenden Applikationen durch ein kuratiertes Sotware-Kaufhaus zu unterbinden, auch auf die Exodus-App ausdehnen. Eine Petition die mittlerweile schon mehr als 50.000 mal unterschrieben wurde.
Apple needs to be told, loud and clear, that this is unacceptable. Stand with Truth Wins Out – demand that the iTunes store stop supporting homophobia and remove the Exodus app.
In der Vergangenheit musste sich der AppStore schon mehrmals der Kritik der schwulen Community stellen. So entfernte Apple im Mai 2010 die Applikation des schwulen Netzwerkes GayRomeo aus dem AppStore und wies Ende letzten Jahres die registrierten iPhones-Entwickler darauf hin, das Wort „gay“ besser nicht in ihrem AppStore-Beschreibungstext zu verwenden.