ARD: iOS-Messenger werden „Dark-Apps für Terroristen“
Inzwischen steht fest: Die für die Anschläge in Frankreich verantwortlichen Terroristen haben nicht (nur) auf verschlüsselte Kommunikation, sondern auf die herkömmliche SMS gesetzt, um ihre Aktionen am vergangenen Wochenende zu koordinieren.
So berichte unter anderem die französische Tageszeitung Le Monde:
[…] Ein Handy, dessen Besitzer wahrscheinlich zu den Verantwortlichen der Anschläge vom 13. November zählt, wurde in einem Papierkorb in der Nähe der Konzerthalle Le Bataclan gefunden […] Ermittler entdeckten auf dem Telefon einen detaillierten Plan der Konzerthalle und eine um 21:42 eingegangene SMS-Nachricht mit dem Inhalt „Es geht los“.
Eine Info, die ihr beim Blick auf diesen Bericht des ARD-Mittagsmagazins unbedingt im Hinterkopf behalten solltet.
Unter der Überschrift „Dark-Apps für Terroristen“ hat die ARD-Sendeanstalt BR die Dauerberichterstattung zur französischen Tragödie mit einem Bericht flankiert, in dessen Verlauf unter anderem der New Yorker Polizeisprecher Bill Bretton zu Wort kommt. Der Narrativ: Verschlüsselte Messenger sorgen für „blinde Flecke“ bei Nachrichtendiensten und Behörden.
Dark-Apps für Terroristen – Terroristen können diese Dienste nutzen, um unerkannt zu kommunizieren. Sie nutzen die Innovationskraft und die Grenzenlosigkeit im weltweiten Netz.
Der Beitrag unterstreich den in letzter Zeit immer häufiger vorgetragenen Wunsch der Nachrichtendienste, die verschlüsselte Kommunikation zwischen Verbrauchern nur noch dann zu gestatten, wenn sichergestellt ist, dass die Strafverfolgsungsbehörden nachträglich auf die übertragenen Daten zugreifen können.
Eine düstere Zukunftsvision und eine Entwicklung die uns sorgen macht. Die Security-Vorzüge von Anwendungen wie Telegram, Threema und WhatsApp sollten nicht unter der Überschrift „Dark-Apps für Terroristen“ diskreditiert werden. Erst recht nicht, um 105 Sekunden im Mittagsmagazin zu füllen.