Apps werden zu Webseiten: Googles Suche setzt auf Tiefenlinks
Als sich Google Ende Februar die komplette Top-Level-Domain „.app“ einverleibte und allen iOS-Entwicklern, die mit einem Web-Auftritt im Stil von „MeineAnwendung.app“ liebäugelten einen Strich durch die Rechnung machte, sorgte die 25 Millionen Dollar Investition noch für hochgezogene Augenbrauen. Was hat Google mit dem neuen Suffix vor?
Die Spekulationen damals waren weit gefächert. Sowohl die Google-interne Nutzung als auch die Umstellung des Google Play Stores waren im Gespräch. Mit der kürzlich angekündigten Verbesserung der „App Indexing“-Funktion scheint nun festzustehen: Google wird mit den weltweit verfügbaren Android-Applikationen zukünftig wohl haargenau so, wie mit Webseiten umgehen.
So bietet Google den interessierten Android-Entwicklern die Option an, ihre Applikationen bzw. die Inhalte ihrer Applikationen von Google durchsuchen zu lassen und zeigt den so indexierten Content direkt in den Google-Suchergebnissen an.
Die Tiefenlinks sollen langfristig dafür sorgen, dass Web-Suchen nicht mehr nur auf Webseiten zeigen, sondern häufig auch auf App-Inhalte. Ein Umstand der die Downloads der angezeigten Android-Anwendungen anfeuern sollen.
Ein Beispiel: Android-Nutzer, die auf Google nach einem Sauerkraut-Rezept suchen, könnten demnächst mit Suchergebnissen versorgt werden, die direkt in die Android-Version der Chefkoch-App zeigen. Der Tap auf das Suchresultat stößt den App-Download an, öffnet die Anwendung und zeigt anschließend das gewünschte Sauerkraut-Rezept an.
Google bewertet die Applikationen dabei ähnlich wie Webseiten, animiert die Macher zur Teilnahem an der Indexierung und lässt die WWW-Welt mit dem nativen Android-Universum verschmelzen. Ein Konzept, das Apple sicher interessieren dürfte.