Apples neue Podcasts-App: Bestehende Abos in iTunes importieren, Sender verstehen, testen und mehr
Lange Zeit haben wir für die Verwaltung der eigenen Podcast-Abonnements die Applikationen Pocket Casts (AppStore-Link) und Downcast (AppStore-Link) empfohlen. Die beiden, mit einer Fülle an Funktionen, Konfigurationsmöglichkeiten und Einstellungsoptionen versehenen Anwendungen, gewähren einen guten Überblick auf die persönliche Auswahl hörenswerter Episoden, verstehen sich auf Hintergrund-Downloads automatische Downloads, das Anlegen von Playlisten und überzeugen mit aufgeräumten Benutzeroberflächen. Kurz gesagt: Nach wie vor kann man hier wenig falsch machen.
Pocket Casts ist dabei noch etwas einfacher zu bedienen als Downcast und aktualisiert die abonnierten Podcasts nach dem App-Start wesentlich schneller. Downcast hingegen integriert eine iCloud-Synchronisation und lässt sich auf mehreren iOS Geräten gleichzeitig nutzen. Die App merkt sich sowohl die bereits gehörten Episoden, als auch die aktuellen Stellen in angefangenen Folgen.
Apples Podcast-Anwendung „Podcasts“ (AppStore-Link) musste sich hingegen lange Zeit mit einem unbefriedigenden dritten Platz abfinden. Nun hat Apple seine Hausanwendung grundlegend überarbeitet und das Gratis-Angebot mit so vielen Neuerungen versehen, dass ein erneuter Test angeraten scheint.
Immerhin schließt Apples Anwendung die Lücke zwischen Rechner und Mobilgerät und synchronisiert sowohl die in iTunes gepflegten Podcast-Abonnements mit iPhone und iPad als auch die Podcast-App auf mehreren Mobilgeräten untereinander
Wie also lässt sich die neue Podcasts-Anwendung Apples am besten ausprobieren?
Um nicht jeden Podcast erneut per Hand einpflegen zu müssen, starten wir mit dem Export der aktuellen Podcast-Auswahl in eine OPML-Datei. Sowohl Pocket Casts als auch Downcast bieten diese Option an und können die erstellte OPML-Datei anschließend per E-Mail versenden.
Ist die exportierte Datei auf dem eigenen Rechner eingegangen, kann das kleine Textdokument einfach auf das iTunes-Icon gezogen werden. Apples Musikverwaltung importiert alle abonnierten Podcast-Folgen nach einer kurzen Nachfrage dann ohne weiteres Zutun.
Hat iTunes die Podcasts erstmal aufgenommen, aktualisiert und alphabetisch gelistet, kann die iOS-Applikationen auf dem iPhone installiert werden.
Nach einer kurzen Synchronisation sollte die Anwendung dann auf dem gleichen Stand wie der iTunes-Katalog auf dem Rechner sein. Jetzt kann die Podcast-Sammlung auch wieder aus iTunes gelöscht werden; einen einfacheren Weg, die persönlichen Abos aus anderen Anwendungen in Apples generalüberholte Podcast-Verwaltung zu bekommen gibt es derzeit leider nicht.
Wiedergabe Listen heißen Sender
Beim Spielen mit der neuen Podcast-Applikation gilt es, sich mit Apples Terminologie vertraut zu machen. Während die alternativen Podcast-Anwendungen die aus der Musik-Applikation bekannten Wiedergabelisten verwenden, nennt Apples Podcast-App die persönlichen Zusammenstellungen „Sender“. Populäre Podcast-Angebote verstecken sich unter dem Button „Topcharts“, der Katalog aller verfügbaren Podcast-Angebote ist unter dem Knopf „Store“ versteckt, auch wenn man hier (noch?) nichts kaufen kann bzw. muss.
Einem neuen Sender lassen sich mehrere Podcast zuordnen. Anschließend kann über zusätzliche Sortier-Einstellungen konfiguriert werden, welche Folgen in welcher Reihenfolge angezeigt werden und welche Medien-Typen dabei berücksichtigt werden sollen.
Die Start-Ansicht der Podcast-Applikation kann sowohl im Kachel-Look, etwas übersichtlicher, auch als textbasierte Liste angezeigt werden. Neben den Einstellungen pro Podcast versteckt Apple die grundlegenden Settings der Applikation in der Einstellungs-App des iPhones.
Wir sind momentan noch dabei uns in der neuen Anwendung zurecht zu finden. Von den, mit den neuen Bedienelementen und durch den Wegfall des virtuellen Tonbandgerätes angedeuteten Vereinfachungen, ist in fast allen anderen Bereichen der Applikation jedoch noch nichts zu sehen.
Also: Wir geben Apples Neuauflage sieben Tage Zeit, um uns zielsicher durch die empfehlenswerten Angebote des Deutschlandfunks des WDRs und der unabhängigen amerikanischen und deutschen Podcast-Szene zu führen und testen die neue App zusammen mit euch. Unser Bauchgefühl sagt uns jedoch schon jetzt, dass wir immer April wohl wieder eine der beiden eingangs genannten Alternativen im Einsatz haben werden.