iphone-ticker.de — Alles zum iPhone. Seit 2007. 27 228 Artikel

Zurück zum Reparatur-Monopol

Apples mysteriöse „iPhone Kalibriermaschine“ [Update aus Deutschland]

Artikel auf Mastodon teilen.
35 Kommentare 35

Update von 19:30 Uhr
Gerne ergänzen wir diesen Eintrag um die in unserem Posteingang aufgeschlagenen, erklärenden Worte eines deutschen Apple-Mitarbeiters. Dieser konnte inzwischen genug Erfahrungen mit der Kalibriermaschine sammeln um uns die Funktionsweise zu erklären.

Box Aussen

Apples Kalibriermaschine von innen | Bild: VICE

Grob vereinfacht, versetzt die Box ein eingelegtes iPhone in einen vorübergehenden Wartungsmodus. Dieser lässt Änderungen am System zu, die sich im Normalbetrieb nicht vornehmen lassen:

Die Maschine versetzt das iPhone in einen speziellen Modus, der Ähnlichkeiten mit einem temporären Jailbreak aufweist und an den man ohne diese Maschine nicht kommt. In diesem Modus fährt ein Stift immer wieder auf das Display runter und berührt es an vorgegebenen Stellen, um die Genauigkeit zu gewährleisten. Das dauert ca. 10 Minuten. Dann wird die neue Touch ID Einheit mit der Secure Enclave verbunden. Das funktioniert über Apple Server und benötigt zwingend Internetzugang und die Nutzung der entsprechenden Schnittstelle. Aus letzterem Grund ist es somit auch nicht möglich die Maschine einfach nachzubauen, denn selbst wenn das gelänge oder man an eine ran kommen würde bräuchte man noch 1. Zugang zum Apple Intranet, 2. die Logindaten (sog. AppleConnect) eines Genius, Techical Experts oder Managers und 3. die entsprechende Steuerungssoftware auf dem iMac neben der Maschine.

Original-Eintrag von 17:44 Uhr
Vor wenigen Tagen berichtete der Vice-Redakteur Jason Koebler über eine mysteriöse Maschine. Diese, so Koebler, stünde bestens bewacht in den Werkstatträumen aller amerikanischen Apple-Filialen und würde tagtäglich unverzichtbare Dienste bei den kontinuierlich anfallenden iPhone-Reparaturen leisten.

Zudem würde die sogenannte „iPhone Calibration Machine“ Apple einen entscheidenen Vorteil im Markt der iPhone-Reparaturen verschaffen, in dem inzwischen immer mehr Drittanbieter ihr Glück versuchen würden.

Die deutlich über $10.000 teure Box, die von Apple-Mitarbeitern als Mischung aus Mikrowelle und 3D-Drucker beschrieben wurde, sei in der Lage grundlegende iPhone-Einstellungen zu ändern und würde es Apple unter anderem ermöglichen die Home-Taste aktueller Geräte zu tauschen. Ein Eingriff, den Drittanbieter nicht vornehmen können, da Apples Geräte-Software das Zusammenspiel mit neuen Fingerabdruck-Scannern grundsätzlich unterbindet. ifun.de berichtete im vergangenen Frühling.

Schon jetzt verschafft die „iPhone Calibration Machine“ Apple damit einen satten Vorteil gegenüber freien Reparaturwerkstätten – in den kommenden Monaten könnte die Box jedoch dafür sorgen, dass Apple wieder ein Monopol auf Display-Reparaturen beanspruchen könnte.

Sollte Apples Jubiläums-iPhone den Fingerabdruck-Scanner, die sogenannte „Secure Enclave“ (PDF) und das Geräte-Display in einer Komponente miteinander vereinen, dürften sich die freien Werkstätten schon an einer einfachen Macke im Glas die Zähne ausbeißen. Wer das Display tauschen will muss auch den Home-Button tauschen, kann aber nicht ohne die Kalibriermaschine machen.

Eine Entwicklung, über die sich Apple – in den USA setzt der Konzern gerade Lobbyisten ein um Stimmung gegen einen Gesetzesentwurf zu machen, der iPhone-Anwendern ein „Recht auf Reparatur“ zusprechen würde – freuen dürfte.

Box Innen

Apples Kalibriermaschine von innen | Bild: VICE

Nach seinem initialen Beitrag „iPhone Calibration Machine“ hat Koebler einen Aufruf an die amerikanischen Apple-Mitarbeiter gestartet und darum geben, Fotos der geheimen Box anzufertigen. Inzwischen sind zwei Zuschriften zu der Kalibriermaschine eingegangen, die seit dem Verkaufsstart des iPhone 5s einsetzt. Ein Ex-Mitarbeiter erinnert sich:

„The calibration machine was a rather big device (imagine something roughly the size of a fairly large microwave) that phones had to be inserted into after replacing the display. It took about ten minutes per phone to calibrate them, and the device would run a battery of pressure-sensitive tests in addition to, supposedly, registering the display with the secure enclave.

An iPhone had to be secured in the device, naturally, and a mechanical arm would perform the necessary functions. Sometimes—and always completely at random—the calibration machine would just ‚fail‘ a phone. This would result in the ‚bricking‘ of said phone. The infuriating part of this is that when OUR machine ruined a customer’s phone, managers would force the customer to pay full price to replace their phone instead of just the cost of replacing their display. No explanation was ever given regarding why the customer suddenly had to pay more when our calibration machine was at fault, and managers were extremely combative about discounting the replacement cost when this happened.“

Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Wer darüber einkauft unterstützt uns mit einem Teil des unveränderten Kaufpreises. Was ist das?
15. Mrz 2017 um 19:27 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    "/] Borlabs Cookie - Testumgebung aktiviert!
    35 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
    Abonnieren
    Benachrichtige mich bei
    35 Comments
    Oldest
    Newest Most Voted
    Inline Feedbacks
    View all comments
    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPhone, iPad, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 27228 Artikel in den vergangenen 6554 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2025 aketo GmbH   ·   Impressum   ·   Cookie EinstellungenBorlabs Cookie - Testumgebung aktiviert!   ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven