Apples erhobener Zeigefinger: Entwickler sollen Geo-Informationen nicht für ortsbezogene Werbung nutzen
Von Apple als „Tipp“ gekennzeichnet, lässt sich der jetzt im ADC Entwickler-Bereicht veröffentlichte News-Eintrag „Enhance Your App with Core Location“ auch als Warnung interpretieren. Hier einzusehen, beschreibt Apple kurz die Funktionen des Core Location Frameworks widmet sich dann jedoch, nur einen Absatz weiter, einem ganz anderen Aspekt der Nutzung von Geo-Informationen:
Sollten Entwickler bei der Erstellung eigener Applikationen das Core Location Framework integrieren und damit auf die aktuellen Geo-Daten des iPhones zugreifen, so sei nicht nur darauf zu achten den Nutzer um Erlaubnis zu bitten, auch muss ein offensichtlicher Mehrwert für den Endanwender klar erkennbar sein. Sollten die Geo-Daten nur zur Anzeige ortsbezogene Werbung ausgelesen werden, wird es die Applikation nicht durch den AppStore-Zulassungsprozess schaffen.
„If your app uses this information primarily to enable mobile advertisers to deliver targeted ads based on user’s location, your app will be returned to you by the App Store Review Team for modification before it can be posted to the App Store.„
Warum das ganze? Zwei mögliche Erklärungen bieten sich an: Entweder sorgt sich Apple um unsichere Benutzer (wenn Bob der Nutzung seiner Geo-Daten zustimmt, soll ihm die Applikation auch ein sinnvolles Ergebnis liefern) und die Akku-Laufzeit des iPhones, oder – und darauf setzen wir – die in der Vergangenheit gestellten Patentanträge kommen langsam zur Umsetzung. So beschrieb Apple die Idee Geo-sensitive Werbung prominent auf dem iPhone zu platzieren in diesem Patentantrag und integrierte die ersten Code-Schnipsel zur Anzeige ortsabhängiger Werbung in das iPhone OS 3.2. Ganz gleich was uns zukünftig in Sachen Werbung auf dem iPhone erwartet, nicht nur der Kauf des Werbeanbieters Quattro deutet darauf hin, dass Apple sich die Hoheitsrechte auf den eigenen Geräten sichern wird.