Verhandlungen um Infineon-Erbe
Apple will offenbar die deutsche Modem-Sparte von Intel übernehmen
Apple ist offenbar an einer Übernahme der deutschen Modem-Sparte von Intel interessiert. Konkret scheint es der iPhone-Hersteller die in Neubiberg bei München angesiedelte, aus der ehemaligen Siemens-Tochter Infineon entstandenen Entwicklungsabteilung abgesehen zu haben.
Wie das Online-Magazin The Information berichtet, befinden sich Intel und Apple diesbezüglich aktiv in Verhandlungen. Nach erfolgreichem Vertragsabschluss könnten mehrere Hundert Intel-Ingenieure Apple bei dem langfristigen Vorhaben unterstützen, sich mit in Eigenproduktion gefertigten Modem-Chips unabhängig von Zulieferern wie Qualcomm zu machen.
Bilder: Intel
Erst im Frühjahr hatte sich Apple nach langen, teils gerichtlichen Auseinandersetzungen neue Lieferverträge mit Qualcomm abgeschlossen. Hintergrund war wohl die Tatsache, dass Apple wohl die Hoffnung aufgegeben hatte, dass Intel zeitnah in ausreichender Menge gleichwertige Produkte liefern kann. Bereits seit längerer Zeit wird vermutet, dass Apple parallel sich durch den Aufbau einer eigenen Modem-Produktion von Zulieferer wie Qualcomm und Intel unabhängig machen will. Dies würde neben einer gesicherten Verfügbarkeit von Komponenten zumindest auf lange Sicht auch Preisvorteile beinhalten. Mit einer Übernahme des betreffenden Intel-Geschäftsbereichs würden nicht nur qualifizierte Fachkräfte, sondern vermutlich auch in großer Menge Patente aus diesem Bereich zu Apple wechseln.