Apple sichert sich wichtige iPhone-Komponenten
Apple-Qualcomm-Vertrag lässt Intels 5G-Entwicklung platzen
Vergangene Woche haben Apple und Qualcomm mitgeteilt, dass die beiden Unternehmen ihre Rechtsstreitigkeiten beilegen und eine weltweite Patentlizenzvereinbarung sowie ein Lieferabkommen für Prozessoren abgeschlossen haben. Die Meldung ließ aufhorchen, lagen die beiden Firmen doch über Jahre hinweg im Clinch, zuletzt musste Apple infolge dieser Streitigkeiten sogar den Verkauf verschiedener iPhone-Modelle in Deutschland einstellen.
Modem-Chip von Qualcomm (ifixit)
Über die Hintergründe dieses „Friedensabkommens“ wurde dementsprechend viel spekuliert. Etwas Licht ins Dunkel bringt hier die Erkenntnis, dass Qualcomm derzeit wohl als einziger Hersteller in der Lage ist, 5G-Modem-Chips für Smartphones und Tablets zu liefern. Apple hatte hier lange Zeit auf Intel als Alternative gehofft, die kamen ihrerseits aber nicht voran. Mit dem Qualcomm-Vertrag hat Apple möglicherweise schlicht die Notbremse gezogen, denn durch das Abkommen ist sichergestellt, dass Apples Mobilfunkgeräte auch künftig nicht hinter den Standards zurückbleiben.
Intel steigt aus 5G-Geschäft aus
Intel hat interessanterweise nur wenige Stunden nachdem die Vereinbarung zwischen Apple und Qualcomm bekannt wurde mitgeteilt, dass es fortan komplett auf die Produktion von 5G-Modem-Chips für Mobiltelefone verzichten werde. Somit schien zunächst offensichtlich, dass Apple über diese Pläne vorzeitig informiert war und daher wieder die Nähe zu Qualcomm gesucht hat.
Intel widerspricht dieser These nun allerdings und gibt Apple die Schuld für den Ausstieg. Nachdem Qualcomm künftig wieder die Modems für das iPhone liefern werde, sehe man schlicht zu wenig Chancen auf einen kommerziellen Erfolg.
Qualcomm reibt sich derweil die Hände. Nach der Einigung mit Apple sind die Auftragsbücher der Herstellers für die kommenden Jahre wohl mehr als gefüllt. Mit Apple hat sich das Unternehmen auf eine mehrjährige Chipsatz-Liefervereinbarung geeinigt. Dazu kommen die Einnahmen aus einer sechsjährigen Lizenzvereinbarung für bereits verbaute Bauteile, die eine zweijährige Verlängerungsoption enthält.