Apple Pay: Zähe Verhandlungen bremsen Ausweitung
Um das bargeldlose Bezahl-System Apple Pay nicht mehr nur ausschließlich in den USA anzubieten, sondern mit England auch den zweiten wichtigen Markt zu bedienen, benötigte Cupertino ganze 267 Tage.
Angekündigt auf dem iPhone 6-Event im September 2014, wurde die Apple Pay-Funktion erst am 14. Juli 2015 in Großbritannien ausgerollt und lässt sich hier nun immerhin im öffentlichen Personennahverkehr, bei Waitrose und LIDL mit iPhone und Apple Watch nutzen. Bis Apple Pay jedoch in allen Geschäften auf der Insel verfügbar ist, werden wohl noch einige Jahre ins Land gehen.
Die Verbreitung und die Kunden-Akzeptanz brauchen Zeit; Apple wäre also gut damit beraten, Apple Pay zügig in weiteren Ländern auszurollen. Deutschland etwa wäre erstklassig vorbereitet.
Aber, Pustekuchen! Apple, dies berichtet der Sydney Morning Herald, soll sich momentan in zähen Preisverhandlungen in Australien festgefahren haben.
Im Land der Wombats, dem (mit Kanada) vermutlich nächsten Geltungsbereich der iPhone-gestützten Bezahloption, scheinen die Banken missmutig auf die von Apple eingeforderten Transaktionsgebühren zu reagieren. So soll Cupertino den gleichen Anteil wie auch in den USA einfordern und auf eine Gebühr von 15 Cent bei jeder $100-Transaktion bestehen.
Im Gegensatz zu den in Amerika üblichen „interchange fees“ verdienen die australischen Banken aber deutlich weniger an den Übermittlungen. Während die Kreditkarteninstitute in den USA gut $1 pro $100-Einkauf einnehmen und davon 15% an Apple weiterreichen, bleiben in Australien nur 50 Cent pro $100-Einkauf bei den Kreditkarteninstituten hängen. Apples 15 Cent würden so auf 30% der „interchange fee“ anwachsen.
Ehe die Endverbrauch hier vom neuen Bezahl-Standard profitieren können müssen sich die Banken und Cupertinos Apple Pay-Abteilung also erst mal einigen. Anschließend startet das gleiche Spiel in einem neuen Markt.
National Australia Bank was rumoured to be closest to securing a commercial arrangement with Apple over its payments product but Fairfax Media has been told it is more likely a small bank will be the first to strike a deal with Apple and use it as a tactic to target iPhone users for transaction-account market share. In Britain, the banks were successful in negotiating Apple down to a much lower fee. Apple is receiving only a few pence a £100 transaction, the Financial Times reported last month.