Banken nicht einig mit Apple
Apple Pay: Deutsche Bank startet Alternativangebot auf Android
Das Wirtschaftsmagazin Handelsblatt sieht ein für diese Woche angekündigtes Mobile-Payment-Angebot der Deutschen Bank als Versuch, sich gegen drohende Einbußen zur Wehr zu setzen. Zwischen den Banken und Apple tobe ein Machtkampf, Knackpunkt sei die vor allem unterschiedliche Auffassung der Kontrahenten, wer wen zu bezahlen habe.
Diese These ist nun natürlich nicht neu, es ist längst bekannt, dass die Banken von dem Gedanken, einen Teil der über Kartentransaktionen erzielten Gewinne an Apple abzugeben, nicht begeistert sind. Neueinsteiger und ohne Filialnetz auch wesentlich wirtschaftlicher arbeitende Online-Angebote wie die Wirecard-Tochter Boon tun sich da deutlich einfacher. Zudem wird gemunkelt, dass Apple diese Partner teils mit exklusiven Sonderkonditionen ausstattet, um den Druck auf die traditionellen Finanzhäuser zu erhöhen.
Der Kampf um den Kunden wird für die deutschen Banken somit zum Rechenspiel. Springen sie auf den Apple-Pay-Zug auf, um bestehende Geschäftsbeziehungen mit kleinerer Marge zu halten, oder riskieren sie den Weggang jener Kunden, die den Bezahlsystemen gegenüber aufgeschlossen sind.
Deutsche Bank startet NFC-Bezahlsystem
Die Deutsche Bank versucht hier dem Handelsblatt zufolge den Spagat und will ein eigenes Handy-Bezahlsystem anbieten. Zunächst aber nur für Android-Nutzer. Diese sollen bereits in dieser Woche eine Mastercard in der App der Deutschen Bank hinterlegen können, um dann per Handy zu bezahlen. Das Institut will sich allerdings nicht dazu äußern, ob eine Erweiterung für das iPhone geplant ist bzw. Kooperationsgespräche mit Apple laufen.
Dem Handelsblatt zufolge visieren auch die Sparkassen und Genossenschaftsbanken für das kommende Jahr ähnliche Lösungen an. Es bleibt abzuwarten, ob Apple Pay bis dahin offiziell auch in Deutschland angeboten wird. Die Nutzung über den Umweg Frankreich bzw. Irland erfreut sich ja mittlerweile großer Beliebtheit – wir berichteten.