Apple-Patent: Schwarm-Intelligenz für Autonavigation
Vodafone und TomTom haben es vorgemacht. Geschickt kombiniert, lassen sich anonymisierte Handy-Daten für Stauwarnungen und Verkehrsinformationen nutzen. Lokalisiert man beispielsweise alle Vodafone-Nutzer Deutschlands und vergleicht die Position der so erfassten Handys im 3-Minuten Abstand, lässt sich träger Verkehr in Bergkamen ebenso vorhersagen wie der kommplette Stillstand am Autobahnkreuz A5/A67 bei Darmstadt.
Nun, so scheint es, zieht Apple nach. Eine 2008 eingereichte und jetzt veröffentlichte Patentschrift beschäftigt sich sich mit der intelligenten Routenplanung über zahlreiche, miteinander vernetzte, Endgeräte. So sollen sich Fahrzeiten, die besten Routen und mögliche Stauprobleme zukünftig durch die Kombination unzähliger (iPhone-)Daten berechnen lassen:
„These features provide customized travel time estimates that take into account a user’s driving habits, the characteristics of the vehicle being navigated, road conditions, seasonal conditions, traffic congestion and other factors, which cannot be accounted for by conventional statistical calculations based on data samples obtained from a test vehicle or device traveling the route.“
Die Anwendung könnte auch Wartezeiten an Ampeln und Bahnübergängen erfassen, zentral speichern und in die nächsten Routenplanungen aufnehmen.
„The average speeds and/or average travel times for a particular route segment can be collected over a period of time, to provide a historical view of how the average speeds and/or travel times change for different seasons, days of the week, times of day, etc.“
Mit dem Patent zielt Apple nicht das erste mal auf Autofahrer ab. Bereits im März ging es unter der Headline „Intelligent Restriction of Device Operations“ darum, den Einsatz von Navigationssystemen im Auto sicherer zu gestalten. Wann bzw. ob Apple wirklich eine eigene Navigationslösung veröffentlichen wird, steht momentan noch in den Sternen.