Erst Idioten, dann großartiges Unternehmen
Apple bietet sich an: Gratis-Training für das FBI
Nur wenige Tagen nachdem der FBI-Forensiker Stephen Flatley gegen Apple austeilte und die Mitarbeiter des iPhone-Konzerns als „Jerks“ (Idioten) und „Evil Geniuses“ (böse Genies) beschimpfte, versucht der FBI-Chef der Stadt San Francisco, John Bennett, die Wogen nun wieder etwas zu glätten.
Während sich Flatley noch über die Arbeit des Apple-Security-Teams echauffierte und unter anderem gereizt auf Cupertinos verbesserten Brute-Force-Schutz reagierte (statt 45 Passcodes pro Sekunde könnten Strafverfolger nur noch 1 Passcode alle 18 Sekunden ausprobieren) unterstreicht Bennett, wie gut das Verhältnis zu Cupertino ist.
So würde Apple unter anderem ein kostenloses, forensisches Training für Strafverfolgungsbehörden anbieten. Dabei würde Cupertino zwar nicht darüber aufklären, wie man in iPhone, Mac und iCloud einbrechen könne, aber wertvolle Tipps geben, wie entsprechende Geräte auf wichtige Informationen abgeklopft werden können.
Ein Angebot, das selbstverständlich in Einklang mit Apples öffentlich zugänglichen „Legal Process Guidelines“ (PDF) steht.
Gegenüber dem Wirtschaftsmagazin Forbes konstatierte Bennett:
Viele Leute haben eine großes Aufheben darum gemacht, dass wir [Apple und das FBI] einen großen Clinch miteinander ausgetragen hätten … Apple ist ein großartiges Unternehmen, vor dem wir großen Respekt haben. Wir haben eine großartige Beziehung mit ihnen, sowohl aus lokaler Sicht als auch was die Entwicklung und das Produktverständnis angeht.
Aus unserer Erfahrung in San Francisco müssen wir zudem feststellen, dass Apple nicht nur eine großartige Firma ist, sondern auch zum Opfer werden kann. Auch Apples ist betroffen, auch Apples Mitarbeiter kommen in Gefahr, also rufen sie uns vor Ort an, wenn sie Hilfe brauchen.