2,5 statt 7 Prozent
App Store: Reduzierte Link-Provision trifft auch Entwickler
Apples Ankündigung, die sogenannte Affiliate-Vergütung, also die Verkaufsprovision für auf den App Store verweisende Webseiten zu senken, verärgert auch Entwickler. Offenbar haben viele, vor allem kleinere Entwickler und Studios diese Option auch dazu genutzt, ihre Gewinne zu optimieren. Ein einfaches Rechenspiel: Apple behält derzeit 30 Prozent des Kaufpreises von Apps ein, um Kosten, darunter wie die Affiliate-Provision zu decken und natürlich um selbst an dem Verkauf der Apps zu verdienen. Entwickler konnte ihre 70 Prozent dank der bislang 7 Prozent Link-Vergütung bei Verweisen von eigenen Webseiten aus somit um zehn Prozent nach oben schrauben. Künftig gibt es auf App-Store-Käufe für die per Link verweisende Webseite aber nur noch 2,5 Prozent Provision.
Wenn wir ans Gute glauben, kündigt Apple in zwei Monaten auf der Entwicklerkonferenz WWDC im Gegenzug eine Erhöhung der Entwicklervergütung auf beispielsweise 75 Prozent an. Ehrlich gesagt vermuten wir aber eher, dass das Unternehmen hier schlicht und einfach seine Gewinne optimieren will und die alte Aufteilung beibehält.
Überraschend kommt die Reduzierung in jedem Fall, umso mehr angesichts des großen Sprungs von 7 auf 2,5 Prozent und die kurze Vorlaufzeit. Gerade mal eine Woche lässt Apple die alten Konditionen noch gelten. Was ebenfalls zunächst verwundert ist die Tatsache, dass die Änderung ausschließlich für Apps gilt. Andere Inhalte wie Videos, Bücher oder Musik werden weiterhin mit 7 Prozent vergütet. Apple weist zudem explizit darauf hin, dass man alternativ ja beispielsweise Apple Music bewerben könne.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass aus Apples Sicht der App Store so gut läuft, dass man hier die breite Unterstützung ruhig ein wenig zurückfahren kann und dafür mehr Prozente mitnimmt. Gleichzeitig hofft das Unternehmen wohl darauf, dass Partner-Webseiten nun um höhere Provisionen zu erhalten mehr Werbung für die weniger populären Bereiche machen. Der Vorgang erinnert an alte Apple-Store-Zeiten: Vor dem Höhenflug des iPhone wurden auch bei vermittelten Hardware-Käufen noch ordentlich Provision ausgeschüttet. Je erfolgreicher die Produkte wurden, desto geringer wurde der vergütete Prozentsatz, teils gibt es in der Einführungsphase neuer Produkte mittlerweile gar keine Affiliate-Provision mehr.