Apple hält die Leine kurz
App Store: Keine schnellen Updates per „Hot Code Push“
Apples Kontrollprozess bei der Veröffentlichung von Apps oder Updates kann nervig sein. Das letzte Nacht freigegebene Update der Media-Center-App MrMC beispielsweise musste drei Wochen warten, bis die Entwickler grünes Licht bekamen. Somit ist es nicht verwunderlich, wenn Entwickler nach alternativen Methoden für die schnelle Aktualisierung ihrer Anwendungen suchen. Ein solches Angebot ist Rollout. Durch das Einbinden von speziellen Code-Bausteinen lassen sich quasi Live-Updates von Apps bewerkstelligen. Apple scheint nun gegen diese „Hot Code Push“ genannte Praxis vorzugehen.
Grafiken: Rollout.io
Entwickler, die auf die Technik von Rollout setzen, wurden in den vergangenen Tagen von Apple kontaktiert und darauf aufmerksam gemacht, dass die Implementierung von Rollout nicht mit den App-Store-Richtlinien konform sei. Unter anderem bestehe dabei das Risiko, dass Angreifer über eine sogenannte „Man In The Middle“-Attacke Schadsoftware implementieren könnten. Apple deutet in dem Schreiben an, dass die Apps in dieser Form künftig nicht mehr freigegeben werden, somit sämtliche Rollout-Funktionen entfernt werden müssen.
Die Diskussionen zu diesem Thema sind kontrovers. Die Bedenken seitens Apple sind zumindest nachvollziehbar. Eine solche Funktion schafft ein potenzielles Missbrauchsrisiko und für die Sicherheit des iOS-Ökosystems sind entsprechende Einschränkungen nun mal hinzunehmen. Zumal Entwickler für die schnelle Freigabe wichtiger Updates in begrenzter Anzahl „Express-Joker“ ziehen können. Betroffene Entwickler wie auch Rollout selbst stellen sich allerdings gegen Apple. Das System sei sicher und auch ausreichend gegen „Man In The Middle“-Angriffe geschützt. Zudem halte man sich strikt an die Richtlinien für Entwickler, die das „Nachschieben“ von ausführbarem Code ausdrücklich erlauben, so lange dadurch keine zusätzlichen Funktionen freigegeben bzw. hinzugefügt werden.
Wie es scheint, legt Apple die Richtlinien für Entwickler neuerdings einfach strenger aus als bisher. Ob diese Entwicklung einen konkreten Anlass hat, oder lediglich aus einer allgemeinen Verschärfung der Sicherheitsrichtlinien resultiert, ist nicht bekannt.