"hier ist es vielleicht gefährlich"
Angst als App: Dike will lokale Sicherheitsmeldungen liefern
Zwar steht die junge Dike-Applikation aktuell nur in einer Ausgabe für Googles Android-System zur Verfügung, der Sprung auf das iPhone ist jedoch geplant – entsprechend interessant finden wir die kurze Video-Berücksichtigung des Angebotes durch den hessischen Rundfunk.
Dike erinnert an Nachbarschafts-Applikationen wie Nextdoor (bzw. den weniger seriösen Konkurrenten nebenan.de) und will ein Portal zum Eingeben und Abrufen lokaler Sicherheitsmeldungen anbieten.
Nach Angaben der Macher soll die App zum Teilen „auffälliger Beobachtungen“ animieren und damit die Wachsamkeit ihrer Nutzer positiv beeinflussen. Die Hoffnung: Durch den geschärften Blick steigt anschließend auch die Sicherheit in der Umgebung. Die Entwickler schreiben:
Das Thema Sicherheit hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Berichte über Terroranschläge, Einbrüche, Mobs etc. dominieren die Schlagzeilen. Die zudem steigende Zahl an Wohnungseinbrüchen bei gleichzeitig geringer Aufklärungsquote hat bei vielen Bürgern ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis hervorgerufen. Wir hatten den Eindruck, dass dabei zwar viel über Sicherheit geredet, aber nur wenig zur Verbesserung unternommen wird. Mithilfe von DIKE kann nun jeder einen Beitrag leisten, um unsere Gesellschaft sicherer zu gestalten.
Wir sind skeptisch. Die App, die ihr Versprechen einer „Crowd Sourced Security“ aktuell mit Pilotphasen in den Regionen Bonn, Frankfurt und Hamburg testet, dürfte wohl eher das subjektive Bedrohungsgefühl befeuern. Statt sich durch belanglose Fotos in den sozialen Netzen zu scrollen, können Dike-Nutzer jetzt jederzeit auf möglicherweise lauernde Bedrohungen in der unmittelbaren Umgebung zugreifen und sich beim abendlichen Spaziergang durch den Park noch mal auf die zwielichtigen Gestalten hinweisen lassen, die wohlmeinende Nutzer und miese Denunzianten erkannt haben wollen.
Brauchen wir neben wirklich sicherheitsrelevanten Applikationen wie Katwarn, Nina und WiWapp auch lokale „hier ist es vielleicht gefährlich“-Apps wie Dike? Wir finden nicht.