Android als Daten-Büfett: Strafverfolger lesen Standort-Daten aus
Über Googles Location History haben wir zuletzt im vergangenen Frühjahr geschrieben und damals erklärt, wie ihr die von euch eingesammelten Standort-Daten aus den Archiven des Suchmaschinen-Anbieters entfernen könnt.
Zur schnellen Prüfung besucht ihr einfach diesen Google Maps-Link und schaut kurz nach, mit welchen GPS-Daten ihr eure Location History in den vergangenen Wochen und Monaten gefüttert habt. Sollten euch die aufgezeichneten Standort-Daten verunsichern – je nach Umfang besitzen diese durchaus das Potenzial zu schockieren – lässt sich die Location History hier deaktivieren.
Wichtige Infos, an die uns die Recherchen des Verge-Redakteurs Russell Brandom erinnert haben. Unter der Überschrift „Police are filing warrants for Android’s vast store of location data“ informiert dieser aktuell über die ersten Fälle, in denen amerikanischen Strafverfolgungsbehörden den Suchmaschinen-Anbieter zur Herausgabe der „Location History“ verdächtiger Anwender aufgefordert haben.
Eine Strategie, von der vor allem Android-Nutzer betroffen sind. Während auf dem iPhone die zusätzliche Installation entsprechender Google-Apps, ein Login in die Karten-Anwendung des Suchmaschinen-Riesen und die Zustimmung zur Aufzeichnung der Location History zum Sammeln der Standort-Daten vorausgesetzt wird, aktiviert Googles Betriebssystem die Funktion oft schon beim ersten Set-Up und verlässt sich dabei auf lesefaule Anwender, die sich mit schnellen Taps auf eingeblendete Bestätigungs-Dialoge so schnell wie möglich durch die initiale Geräte-Konfiguration hangeln wollen.
Zwar katalogisiert auch Apples Betriebssystem eure Aufenthaltsorte, sichert GPS-Daten der Funktion „Häufige Orte“ aber nur lokal auf dem persönlichen Gerät. Brandom schreibt:
That data is collected as the result of a little-known feature in Google Maps that builds a comprehensive history of where a user has been — information that’s proved valuable to police and advertisers alike. A Verge investigation found affidavits from two different cases from the last four months in which police have obtained court orders for Google’s location data.