App sichert alle Kontakte
Alexa Calling: Neue Anruf-Funktion lässt alle Nutzer durch
Die von Amazon neu vorgestellte Anruf-Funktion der sprachgesteuerten Echo-Lautsprecher steht in der Kritik. Wie erste Anwender aus den USA berichten, bietet die VoIP-Option nur wenig Konfigurationsmöglichkeiten an und hat vor allem ein Datenschutzproblem: Alexa Calling lässt grundsätzlich alle Anrufer durch und bietet seinen Nutzern keine Möglichkeit an ausgewählte Kontakte zu blockieren.
Eine Nachsichtigkeit, die sich vor allem bei der Ersteinrichtung bemerkbar macht. So fordert die Alexa-App ihre Nutzer bei der Erst-Konfiguration der Anruf-Funktion zum Zugriff auf die Smartphone-Kontakte auf – soweit noch nichts Besonderes – bietet anschließend aber keine Bearbeitung der Kontakte an, sondern lädt das komplette Telefonbuch in die Cloud.
Hier gleicht Amazon das eigene Adressbuch nun mit schon vorhandenen Telefonverzeichnissen anderer Kunden ab und gestattet anschließend den Rufaufbau zwischen alle Echo-Kunden mit sich überschneidenden Kontakten. Nutzer, die für ausgewählte Kontakte nicht sichtbar sein wollen haben nur eine Möglichkeit: Der entsprechende Kontakt muss aus dem eigenen Telefonbuch entfernt werden. Alternativ muss die Anruf-Funktion komplett deaktiviert werden – diese lässt sich jedoch nicht in der Alexa-App ausschalten, sondern nur mit einem Anruf beim Amazon-Support deaktivieren.
Elise Oras, die zuerst auf die Konfigurationsschwäche hingewiesen hat, schreibt:
I call Amazon Customer Service […] I tell him both my Dot and my Echo and because it has a huge privacy flaw. A few minutes later, the option was disabled. I opened the app and yes, my contacts were gone. Thankfully, the only contacts that had access to me were probably not really a threat. But I imagine victims of domestic violence, kids that are being bullied, and other victims of violence or crime may have their abuser’s number in their phone. Not being able to block or delete the contact would open up another way for abuse to continue.