Achtung Akku: iOS 7.1 nutzt Ortungsdienste auch bei geschlossenen Apps
Eine (eigentlich willkommene) Änderung des iOS-Betriebssystems nach dem Update auf Version 7.1, sorgt derzeit für viele Fragen und ein erhöhtes Post-Aufkommen in unserer Inbox.
Zahlreiche Nutzer berichten von einer dauerhaft aktivierten Ortungsanzeige und beobachten einen deutlich schnelleren Kapazitätsverlust des iPhone-Akkus als noch unter iOS 7. Die im Raum stehende Frage „Was hat sich system-intern durch iOS 7.1 geändert?“ will beantwortet werden.
So schreibt uns unter anderem ifun.de-Leser Andi:
Hat sich mit dem Update nach 7.1 auch etwas in Kompass verändert? Habe jetzt immer die Kompassnadel immer aktiv. Ausgefüllt ist diese aber nur wenn eine App darauf zugreift. Es verhält sich auch manche der App etwas merkwürdig.
Und meint mit seinem Hinweis auf den Kompass natürlich die Ortungsanzeige in der Statusleiste des iPhones. Dass bei vielen Nutzern nun dauerhaft eingeblendete Symbol informiert in Form einer Kompass-Nadel darüber, dass eine App aus eurer Sammlung gerade auf die Ortungsdienste des iPhones zugreift bzw. zugegriffen hat.
Auch Oliver berichtet:
Mein Akku hat heute nur bis um 19 gereicht, warum ist seit 7.1 der Akku-Verbrauch so hoch? Mir ist aufgefallen das die Ortung immer aktiv ist. In den Ordnungsdiensten entdeckte ich zudem, dass das Google, Chronos und Co. immer aktiv sind. Un dies obwohl die Apps geschlossen waren.
Und genau das ist der springende Punkt.
Seit der Ausgabe von iOS 7.1 brauchen Applikationen, die die Ortungsdienste des iPhones nutzen wollen, nicht mehr zwingend geöffnet sein, um sich in regelmäßigen Abständen über ihre Position informieren zu lassen.
Apps, die sich während des Erststarts mit einer Nachfrage bei euch für den Empfang von Ortungsdiensten im System registriert haben, werden von iOS 7.1 nun auch dann mit Geo-Daten beliefert, wenn das Gerät zwischenzeitlich neu gestartet, die App geschlossen oder das iPhone mit dem Rechner synchronisiert wurde.
Anwendungen, die euch mit einer Geo-Fencing-Funktion so zum Beispiel beim Erreichen des Supermarktes an den Kauf der Margarine erinnern wollen, werden ab jetzt regelmäßig und durchgängig mit euren Koordinaten gefüttert.
Wo könnt ihr Hand anlegen?
Eine Umstellung, die durchaus praktische Vorzüge vorzuweisen hat; keine Frage. Das Plus an Komfort geht jedoch mit dem Wegfall der Möglichkeit einher, den Datenhunger der Anwendungen durch ein gezieltes Ausknipsen selbst zu reglementieren. Cupertino nimmt euch – typisch Apple – einen Kontroll-Möglichkeit aus der Hand.
Natürlich könnt ihr den Zugriff auf die Ortungsdienste nach wie vor in den iPhone-Einstellungen beeinflussen. Im Menu „Einstellungen“ > „Datenschutz“ > „Ortungsdienste“ lässt sich wie gewohnt nach all jenen Anwendungen Ausschau halten, die erst kürzlich Gebrauch von den Ortungsdiensten gemacht haben. Mit einem Tastendruck kann diesen der Zugriff auf das GPS-Modul dann auch entzogen werden….
Dies bedeutet jedoch auch, dass die Anwendungen bis zur Reaktivierung erst mal gänzlich vom GPS-Modul des iPhones abgeschnitten sind. Nicht sonderlich praktisch.
Geo-Fencing und Ortsbestimmung: Ein wichtiger Unterschied
Geo-Fencing und Ortsbestimmung: Ein wichtiger Unterschied
Um euren Akku zu schonen, solltet ihr darauf achten, welche Art der Ortsbestimmung eure Anwendungen einsetzen.
Geo-Fencing ist die stromhungrige Variante. Apps, die auf Geo-Fencing setzen, fragen das iPhone alle paar Minuten nach der aktuellen Position um sich so immer dann bemerkbar zu machen, wenn ein zuvor bestimmter Ort erreicht oder verlassen wurde. Die Podcast-App Downcast nutzt Geo-Fencing um den Download neuer Episoden anzustoßen, die Tado-App nutzt Geo-Fencing um die Heizung zu aktivieren wenn ihr Daheim angekommen seid, Geofency, Apples Passbook und die Erinnerungen-App des iPhones nutzen Geo-Fencing für ortsabhängige Erinnerungen.
Die normale Ortsbestimmung hingegen saugt nicht dauerhaft an der iPhone-Batterie, sondern greift nur – etwa beim Start der Karten-App – einmal kurz auf die aktuelle Position zu und verabschiedet sich dann wieder.
Die unterschiedlichen Ortungsmethoden des iPhones
Alle oder Keine!
Solltet ihr euch, dem Akku zuliebe, gegen den Einsatz von iPhone-Applikationen entscheiden, die auf Geo-Fencing setzen, dann müsst ihr alle Geo-Fencing Apps löschen bzw. deaktivieren. Sobald auch nur eine Geo-Fencing App aktiviert ist, könnt ihr auch 20 weitere einsetzen ohne den Akku noch mehr anzugreifen. Da das iPhone alle Geo-Fencing Anfragen zentral bedient, ist die Anzahl der aktiven Apps irrelevant für den Stromverbrauch.