"Investitionssicherheit gefährdet"
5G-Auktionen: Auch die Telekom verklagt die Bundesnetzagentur
Im Vorfeld der Versteigerung der 5G-Frequenzen wird es zunehmend spannend. Nach dem Einspruch von Vodafone und Telefónica hat nun offenbar auch die Telekom Klage gegen die Vergaberichtlinien eingereicht. Dies berichtet die Tageszeitung „Die Welt“.
LTE-Netz in Deutschland
Die drei großen Netzbetreiber stemmen sich offenbar mit Händen und Füßen insbesondere gegen das drohende Gebot eines nationalen Roamings. Um eine möglichst flächendeckende Mobilfunkversorgung zu gewährleisten, sollen die Anbieter ihre Netze auch den Mitbewerbern zur Verfügung stellen. Die Konzerne sehen vor diesem Hintergrund ihre Investitionen in Gefahr, beispielsweise könnten sich neue Konkurrenten wie die 1&1-Mutter United Internet auf den lohnenswerten Ausbau der Ballungsgebiete beschränken und anstatt in ländlichen Gegenden kostenintensiv ein eigenes Netz zu pflegen, auf die Infrastruktur der anderen Unternehmen zurückgreifen.
Natürlich scheint auf den ersten Blick ein einheitliches Netz anstelle von konkurrierenden Infrastrukturen sinnvoll. Ein Gedanke, der lange Jahre die monopolisierte Grundversorgung in Deutschland gestützt hat. Am aktuellen Streit wird ein großes Manko der Privatisierung sämtlicher Grundversorgungsbereiche ersichtlich: Ohne vertragliche Verpflichtungen beschränkt sich das Interesse privater Anbieter auf gewinnträchtige Geschäftsbereiche.
Die Klagen von Telekom, Vodafone und Telefónica stellen die planmäßige Vergabe der 5G-Frequenzen nun in Frage. Ursprünglich wurde den Mobilfunkbetreibern der 25. Januar als Stichtag für eine Entscheidung über die Teilnahme am Auktionsverfahren genannt.