DLRG Zwischenbilanz 2018
280 Badetote bislang: Eltern schauen zu oft aufs Handy
Der warme Sommer hat in diesem Jahr für eine Zunahme der tödlichen Badeunfälle gesorgt. Darüber hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) informiert und aktuelle Zahlen vorgelegt.
Demnach sind in der ersten Jahreshälfte 2018 (01. Januar – 20. Juli) 279 Ertrunkene zu verzeichnen – 37 mehr als im Jahr zuvor.
Besonders häufig betroffen sind hier die Altersgruppen zwischen 16 und 25 Jahren sowie der Senioren-Bereich zwischen 51 und 70 Jahren, doch auch im Kleinkind-Alter von 0 bis 10 Jahren verzeichnet die DLRG Zwischenbilanz 2018 insgesamt 12 tödliche Badeunfälle.
Im Geschlechtervergleich liegt der Anteil der Frauen bei rund 19 Prozent, Männer sind nach wie vor die Risikogruppe.
Nach Angaben des DLRG-Sprechers Achim Wiese ist ein Cocktail aus Leichtsinn, Risikobereitschaft und Selbstüberschätzung für viele Unfälle verantwortlich. Doch auch die nachlassende Aufmerksamkeit anwesender Personen wirkt sich negativ auf die Zahlen aus.
So hat Peter Harzheim, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister, gegenüber der SVZ festgestellt:
„Eines nachgelassen: die Aufsichtspflicht der Erziehungsberechtigte. Immer mehr Eltern schauen auf ihr Smartphone und nicht mehr nach links oder rechts und schon gar nicht nach ihren Kindern. Es ist traurig, dass die Eltern sich heute so nachlässig benehmen.“
Laut Harzheim hätten Eltern und Großeltern früher mehr Zeit zusammen mit den Kindern im Becken verbracht, dies habe sich inzwischen jedoch geändert.
Die meisten Ertrinkungsfälle ereignen sich wie so oft an den ungesicherten Badestellen vor allem im Binnenland. Dort kamen 250 ums Leben – das sind fast 90 Prozent der Gesamtzahl. 104 starben in Flüssen, 116 in Seen und Teichen, elf in einem Kanal.